André Stephan: Der Sünder
André Stephan, Grünen-Politiker, ist am Mittwoch völlig überraschend von seinen Aufgaben als Landesgeschäftsführer der Berliner Grünen entbunden worden. Die Partei schweigt sich zu den Gründen aus.
Nach Medieninformationen hat die Personalie einen handfesten Grund: Stephan soll volltrunken von der Polizei am Steuer erwischt worden sein, meldete die „Bild“. Damit nicht genug: Der 31-Jährige habe sich gegen die Überprüfung gewehrt, einen Beamten geschubst und nach einem anderen getreten. Pikant: Im Berlin wird spekuliert, dass Stephan beim Hoffest von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zu tief ins Glas geschaut hat. Die Polizei griff ihn nahe des Roten Rathauses auf.
Das ist ein herber Rückschlag für die Grünen, strebt doch gerade ihre Frontfrau Renate Künast danach, bei der Wahl im Herbst Wowereit abzulösen. Auf der Feier hatte sie noch gesagt, sie hoffe, das Hoffest im kommenden Jahr selbst eröffnen zu können. In ihrem Wahlkampfteam war der Parteimanager Stephan eine feste Größe — gerade bei der Mobilisierung der Basis in der heißen Phase der Auseinandersetzung. Bei den Grünen herrschte am Mittwoch Schweigen — zu tief saß der Schock.