Angeklagter: Überfall mit Maschienenpistolen und Bombenattrappe
Münster (dpa). Mit Maschienenpistolen und einer Bombenattrappe überfielen zwei Männer vor sieben Monaten einen Geldtransporter an der Volksbank in Ahaus. Die Tat soll akribisch durchgeplant und eiskalt ausgeführt worden sein.
Kurzzeitig wurde eine Angestellte der Bank als Geisel genommen. Bei ihrem Raubzug erbeuteten die Täter rund 100 000 Euro.
Seit Mittwoch muss sich nun einer der Verdächtigen vor dem Landgericht Münster verantworten. Beide verdächtigen Personen stammen aus den Niederlanden und wurden dort nur wenige Stunden nach dem Überfall auf den Geldtransporter festgenommen. Zunächst ist nur ein 46-jähriger Mann an die deutsche Justiz ausgeliefert.
Zu Prozess Beginn machte der Angeklagte direkt klar, dass er mit den Anwälten nicht zusammenarbeiten möchte. Sein Anwalt sprach davon, dass der 46-Jährige ein tiefes Misstrauen gegen die Justiz hegt, weil er früher einmal zu Unrecht verurteilt worden sei. Insgesamt schon dreimal hat der Angeklagte wegen Raubüberfällen vor Gericht gestanden. In Magdeburg, Münster und auch in Osnabrück wurde er zu Gefängnisstrafen verurteilt. „Nicht allein deshalb geht es in diesem Prozess im Falle eines Schuldspruchs um eine langjährige Haftstrafe“, sagte der Vorsitzende Richter zu Prozessbeginn. Am ersten Verhandlungstag hatten also die Zeugen des Wort.
Während die beiden Fahrer des Geldtransporters wegen Krankheit und Urlaubs noch nicht vernommen werden konnten, sagten die Angestellten der Volksbank aus. „Ich habe noch nie solche Angst gehabt“, sagte eine 27-jährige Bankkauffrau den Richtern. „Ich konnte meine Hände kaum unter Kontrolle bringen.“ Nachdem die Täter vor der Tür der Bank mit zwei Autos den Geldtransporter blockiert hatten, war einer der Männer in die Bank gelaufen und hatte Kunden und Angestellte bedroht. „Er sagte nur: Beeilt Euch, sonst gibt es hier ein Blutbad!“, erinnerte sich die Zeugin.