Angst und Schrecken nach Bergbauschaden in Kamen

Kamen (dpa). Ein Bergbauschaden hat im westfälischen Kamen zahlreiche Bewohner einer Wohnsiedlung in Angst und Schrecken versetzt. Nach Bohrungen an einem Neubau für eine Erdwärmepumpe sei am Donnerstagabend plötzlich ein Bagger im Boden versunken, teilte die Rettungsleitstelle am Freitag mit.

Dort hatte sich ein trichterförmiges Loch mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern und drei bis vier Metern Tiefe aufgetan, sagte ein Feuerwehrsprecher. Ein Gerüst stürzte ein. An mehreren Gebäuden und im Boden bildeten sich meterlange Risse. Die Energieversorgung wurde abgeschaltet. Verletzt wurde niemand.

Zwei Häuser seien einsturzgefährdet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen. 46 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Noch in der Nacht waren die Gebäude in Bewegung: Es sei eine Neigung von zwei Zentimetern pro Stunde festgestellt worden, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle.

Am Morgen war die Lage nach Feuerwehrangaben stabil. Häuser im Radius von etwa 300 Metern um das Loch herum seien dennoch gefährdet. Tagesbrüche sind im Ruhrgebiet nicht ungewöhnlich: Sie treten vor allem bei oberflächennahem Bergbau in südlichen Teilen des Gebiets auf, wenn alte, nicht verfüllte Bergwerkschächte und -stollen einstürzen.