Anne Will: Die Versetzte
Anne Will wird am Sonntagabend vielleicht doch etwas Wehmut beschleichen. Zwar hat die Moderatorin der nach ihr benannten ARD-Talkshow oft betont, dass ihr der Umzug auf den Mittwochabend gar nichts ausmache, aber ihre letzte Sonntagssendung markiert das Ende einer immerhin vierjährigen Ära.
Ab dem 11. September, nach der Sommerpause, nimmt Günther Jauch Wills Platz ein.
Ihm musste Will weichen — obwohl sie noch immer die Quoten-Königin im Talkshow-Geschäft ist. 4,1 Millionen Menschen sahen im Schnitt zu, wenn sie nach dem Tatort zur Debatte einlud. Solche Zahlen wird die 45-Jährige, die zuvor die Tagesthemen (2001 bis 2007) präsentierte, mittwochs um 22.45 Uhr wohl nur selten erreichen. Dennoch sieht Will die Vorteile des Umzugs. Sie müsse nun samstags nicht mehr die „Spaßbremse“ sein, die früh ins Bett muss.
Die Nachricht jedoch, dass sie ihren Sendeplatz räumen muss, erreichte Will auf sehr unglücklichem Weg: Dem „Spiegel“ verriet sie, dass sie davon in den USA aus einer Agenturmeldung erfuhr. NDR-Intendant Lutz Marmor hatte sie auf dem Handy nicht erreicht — und sich später für die Panne entschuldigt. Red