Vorwurf der modernen Sklaverei Arabische Prinzessinnen behandelten Angestellte wie Sklaven - Prozess in Belgien

Acht arabische Prinzesinnen hatten sich in einer Etage eines Brüsseler Luxushotel einquartiert. Ihre Dienerschaft ließen die Frauen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten.

Ein Blick in die Eingangshalle des Justizpalastes in Brüssel, in dem der Prozess gegen acht arabische Prinzessinnen wegen wegen moderner Sklaverei beginnt.

Foto: Stephanie Lecocq

Brüssel. Im belgischen Prozess gegen acht arabische Prinzessinnen haben Anwälte der Nebenkläger unmenschliche Arbeitsbedingungen für die Dienerschaft der Angeklagten geschildert. Die mehr als 20 Beschäftigten hätten Tag und Nacht sämtliche Wünsche der Prinzessinnen erfüllen müssen.

Die Köche, Dienst- und Kindermädchen hätten die von den Angeklagten gemietete Etage eines Brüsseler Luxushotels nie verlassen dürfen, ihre Pässe abgeben müssen und während des mehrmonatigen Aufenthalts selbst die versprochenen 172 Euro nie bekommen, sagte der Anwalt Philippe Mortiaux am Donnerstag vor den Richtern in Brüssel.

Die acht Angeklagten waren nicht zu dem Prozess gekommen, der nach langem juristischen Hin und Her die Ereignisse aus dem Jahr 2008 aufarbeiten soll. Die Witwe eines Scheichs und ihre sieben Töchter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ließen sich von Anwälten vertreten, was nach belgischem Recht möglich ist. Sie hätten ihre Dienstboten nicht nur wie Sklaven gehalten, sondern zudem „als Kühe, Hündinnen und Huren beschimpft“, schilderten die Nebenklagevertreter.