Archäologen bergen Jagdbomber aus dem Zweiten Weltkrieg

Blankenheim. Es ist Schrott mit archäologischem Wert: Zum ersten Mal haben Archäologen des Rheinischen Amts für Bodendenkmalpflege in der Eifel ein Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben.

Der amerikanische Jagdbomber war in den letzten Kriegsmonaten nach einem Luftkampf abgestürzt, teilten die Archäologen am Mittwoch in Blankenheim mit. Bei der Grabung bargen Fachleute unter anderem einen Motor, den Lauf der Bordkanone und Teile der Flugzeugverkleidung - alles lädiert und verrostet. Die Grabung galt in erster Linie wissenschaftlichen Zwecken.

Das Flugzeug in Blankenheim gehört zu den ersten, die in Nordrhein-Westfalen archäologisch ausgewertet wurden, sagte die Leiterin des Rheinischen Amts für Bodendenkmalpflege Nideggen (Kreis Düren). Tatsächlich interessierten sich aber immer mehr Menschen für diese Fundstellen. „Wir sehen immer mehr, dass sich Raubgräber zu schaffen machen.“ Mit der Ausgrabung in Blankenheim sollten Arbeitsstandards für diese junge „Befundgruppe“ erarbeitet werden. Dazu gehört auch die Klärung, was danach mit dem „Schrott“ passiert, ob er ins Rheinische Landesmuseum nach Bonn geht.

Die Recherchen wurden von der Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rhein-Mosel (Schleiden) unterstützt. Demnach war die Lockheed P-38 vor dem Absturz in heftige Luftkämpfe verwickelt. Noch bevor sich die zweimotorige Maschine in einem Waldstück fast senkrecht drei Meter tief in den Boden bohrte, konnte sich der Pilot retten. 65 Jahre nach dem Absturz fanden die Archäologen nur noch tiefer liegende Teile. Alles, was leicht wegzunehmen war, hatte die Bevölkerung sehr schnell für ihre Zwecke genutzt.