Argentinischer Erzbischof verteufelt Weihnachtsmann
Buenos Aires (dpa) - Der argentinische Erzbischof Fabriciano Sigampa hat den Weihnachtsmann als „fetten roten Mann“ verteufelt, der in der christlichen Weihnacht nichts zu suchen habe.
Die Gläubigen in der Kathedrale der Stadt Resistencia im Nordwesten des Landes trauten ihren Ohren nicht, als der Kirchenmann bei der Messe über den Weihnachtsmann herzog. Die Eltern sollten den Kindern gefälligst nicht länger vorgaukeln, der Weihnachtsmann bringe die Geschenke. Schon die Kleinsten „sollen wissen, dass es die Geschenke nur Dank der Anstrengungen der Eltern und mit der Hilfe von Jesus gibt“, zitierte das Onlineportal „Corrientesya“ den Geistlichen am Dienstag (Ortszeit).
Der Weihnachtsmann hatte den Zorn des umstrittenen Erzbischofs auf sich gezogen, weil ein Bürgerverein und Sponsoren zusammen mit der Stadt ein „Weihnachtsmannhaus“ vor der Kathedrale aufgebaut hatten. Dort sollten Wunschzettel abgegeben werden und Kinder aus armen Familien Geschenke bekommen. Der Erzbischof wetterte: „Sicher wird es bei der Einweihung dieses Baus, in dem ein fetter rotgekleideter Mann sitzt, in den nächsten Tagen wieder jede Menge Werbung geben. (...) Das hat nichts mit Weihnachten zu tun.“
Ein Junge habe ihm kürzlich gesagt, Weihnachten sei, wenn im Kühlschrank seiner Eltern Weihnachtskuchen stehe. „Von Jesus war bei dem Kind gar nicht die Rede“, schimpfte Sigampa. Um weiteren Krach mit der Kirche zu vermeiden, benannte die Stadt das Häuschen schnell in Weihnachtshaus um. Und der Weihnachtsmann musste auch ausziehen.