Auch nach heftigen Gewittern bleibt es heiß
Offenbach (dpa) - Weitere kräftige Gewitter sollen in den nächsten Tagen über Deutschland fegen. Ursache ist die Kaltfront von Tief „Xaver“, die quer über Deutschland liegt und die kühlere Luft im Nordwesten von der schwülwarmen Luftmasse im Süden trennt.
In vielen Regionen Deutschlands wüteten am Samstag Blitze, Schauer und Hagel. In Baden-Württemberg musste die Feuerwehr Dachstühle nach Blitzeinschlägen löschen. Starker Regen auf der Autobahn 5 bei Rust zwang Autofahrer teilweise zum Anhalten. Nahe dem mecklenburgischen Bad Kleinen wurde ein Baum entwurzelt, stürzte auf die Oberleitung einer Bahnstrecke und ging in Flammen auf. Die rund 40 Reisenden in einem Regionalexpress mussten eine Stunde ausharren, bevor ihr Zug vorbeigeleitet werden konnte. Ein Unwetter zog am Samstag auch über das Musikfestival „Melt!“ mit 20 000 Menschen in Sachsen-Anhalt. Das Fest habe aber weiter stattfinden können, berichtete die Polizei. In Sachsen fielen Hagelkörner, die teils mehrere Zentimeter dick waren.
Im französischen Straßburg wurde ein Zeltlager mit 15 000 Pfadfindern wegen eines Gewitters geräumt. In Griechenland drohen unterdessen starke Winde die Waldbrände im Süden des Landes erneut anzufachen.
In der Nacht zu Sonntag rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor allem im südlichen Bayern und Baden-Württemberg mit Unwettern. Dabei wurden örtlich Starkregen, Hagel und schwere Sturmböen erwartet.
In der Nacht zum Sonntag ziehen im Westen und Südwesten neue Gewitter heran. Im Verlauf des Sonntags zieht das Starkregengebiet in den Nordosten weiter. Am wärmsten wird es im Südosten und am Oberrhein mit knapp 30 Grad. Die Menschen im Nordwesten können bei 19 bis 25 Grad einmal durchschnaufen. Nachts kühlt es südlich des Mains auf 20 bis 15 Grad ab, nördlich davon auf 15 bis 11 Grad.
Zum Start in die neue Woche ist es im Nordwesten und Norden stark bewölkt, es gibt einzelne Schauer. In den anderen Teilen Deutschlands ist es zumindest zeitweise sonnig, aber hier und dort kann es wieder teils kräftige Schauer und Gewitter geben, wie Meteorologe Stefan Bach erklärt. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad im Norden und 25 und 30 Grad im Süden. Am wärmsten wird es am Ober- und Hochrhein mit bis zu 32 Grad.
Am Dienstag ist Deutschland zweigeteilt: Im Norden und Nordwesten ist es immer mal wieder bewölkt, stellenweise fällt Regen. In den anderen Teilen des Landes scheint häufig die Sonne. Gewitter kann es am Abend im süddeutschen Bergland geben. Im äußersten Norden wird es 20 bis 25 Grad warm, sonst 25 bis 31 Grad, südlich des Mains kann es örtlich wieder bis zu 34 Grad heiß werden.