Ausgefallene Kommunions- und Konfirmationsgeschenke

München (dpa/tmn) - Damit kann man eigentlich nichts falsch machen: Zur Kommunion und Konfirmation liegt man mit Schmuckgeschenken in der Regel - und im wahrsten Sinne des Wortes - goldrichtig. Zu den Klassikern gehören Kreuzanhänger, Namenskette oder die traditionelle Armbanduhr.

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Geschätzt wird vor allem, wie beständig diese Geschenke sind. Aber für manchen Paten oder nahen Verwandten ist solch ein Klassiker einfach zu naheliegend - sie wünschen sich vielleicht, mal etwas anderes zu schenken.

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„Gerade auch Nischenprodukte sind als Kommunions- oder Konfirmationsgeschenke mehr und mehr im Kommen“, sagt Raphael Fischer, Aufsichtsratsvorsitzender der Europäischen Akademie der Juweliere, Gold- und Silberschmiede. Was er damit meint, sind etwa Bronzekreuze zum Aufstellen oder Aufhängen, Kerzenleuchter oder aufwendige Bilderrahmen aus dem Kunsthandwerk.

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Nicht geändert habe sich der Wunsch nach der Einbringung individueller Daten oder einer Widmung des Schenkenden. „Erst mit der Gravur durch den Goldschmied wird aus dem Geschenk das gemacht, was es letztlich sein soll - ein Präsent mit bleibendem Erinnerungswert“, sagt Fischer.

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„Die kleine Perlenkette gewinnt bei Kommunionmädchen immer mehr an Beliebtheit“, so die Erfahrung von Großhändler Guido Abeler aus Münster. „Sie ist einerseits mit einem einhängbaren Kreuz direkt am Erstkommuniontag zu tragen, wird darüber hinaus von jungen Mädchen als Schmuck meist eher akzeptiert als eine Goldkette“, sagt er. „Perlen werden in diesem Alter von der Wertigkeit anders gesehen. Sie gibt es in Weiß bis ins Roséfarbene, in rund und ungleichmäßig, aber auch in jeder Größe. Und die Mädchen freuen sich darauf, sie mit Perlohrsteckern und passenden Armbändchen kombinieren zu können.“

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Die „Uhr fürs Leben“ oder die „Goldene Uhr“, die es in früheren Tagen als Kommunion- oder Konfirmationsgeschenk gab, sei heute allerdings nicht mehr gefragt, erklärt Abeler. An strapazierfähigen Uhren für den täglichen Gebrauch, die in punkto Optik und Design den Geschmack der Kids treffen, bestehe aber nach wie vor großes Interesse.

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„Ohrringe, Anker, Herzen, Sterne, „Love“ oder der eigene Namen als Schriftzug, alles ist erlaubt und schmückt die Träger“, sagt Stefanie Mändlein, Projektleiterin der Schmuckfachmesse Inhorgenta in München. Auch Schutzengel würden zu Kommunion oder Konfirmation gerne gemeinsam mit einem Sinnspruch als Wegbegleiter verschenkt. Die Individualisierung, oft mit Namens- oder teilweise auch mit Gesichtsgravuren werde zunehmend nachgefragt.

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Auffällig sei in diesem Jahr die Rückkehr von Broschen. Im Uhrenbereich seien kräftig leuchtende Farben für Kinder und Jugendliche ein wichtiges Thema. „Auch beliebte Motive und Symbole auf Zifferblättern machen die Zeitmesser zu echten Hinguckern: Blümchen, Drachen, mit Sternchen oder Punkten - ein Trend, den viele Marken in ihren aktuellen Kinderuhren aufnehmen“, sagt Mändlein.

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Als Goldschmied und Theologe legt Thomas Becker von Haus aus einen speziellen Blick auf das Thema religiöser Schmuck, erklärt der Obermeister der Gold- und Silberschmiedeinnung Hamburg. „Ich habe festgestellt, dass in einer zunehmend kirchenfernen Gesellschaft zwar der Bezug zu den traditionellen Riten verlorengeht, dass aber immer noch das Bedürfnis besteht, an besonderen Lebenspunkten ein Schmuckstück als Symbol für religiöse und ethische Werte, auch als Ausdruck der persönlichen Wertschätzung zu verschenken“, sagt Becker.

Neben dem Kreuzsymbol würden als Geschenk auch andere, aus der antiken Mythologie entnommene christliche Symbole wie etwa Fisch oder Pelikan nachgefragt. Ebenso begehrt sind spezielle Kreuzformen nach antiken und mittelalterlichen Vorlagen aus Jerusalem, Taizé oder Assisi.

Trend hin, Trend her: „Die klassische Goldkette mit Kreuz wird es zur Kommunion immer geben. Aufgrund des Goldpreises ist es wieder erschwinglich und gleichzeitig eine Wertanlage. Auch vergoldete oder Silberketten sind in - und im Preis günstiger“, sagt Guido Abeler. „Es gibt auch - gerade für Jungs - Kreuze aus Edelstahl oder Titan. Die sind etwas robuster und werden von jungen Männern oder Erwachsenen auch ohne religiösen Hintergrund als schmückendes Accessoire gerne getragen.“