Aussicht auf ein wenig Sommer

Offenbach (dpa) - Es wird endlich wieder Sommer - zumindest vorübergehend. Nach dem Dauerregen in vielen Regionen Deutschlands startet der August in der kommenden Woche mit bis zu 30 Grad und Sonnenschein.

Am Wochenende war es dagegen richtig ungemütlich: Sintflutartige Regenfälle lösten vor allem im Osten viele Überschwemmungen aus. Aber der nasskalte Juli hat auch Fans: Für Pilzesammler und Sonnenstudios kam der Regen ganz gelegen.

Das Sommerwetter soll am Dienstag im Westen des Landes seinen Höhepunkt erreichen, im Osten ist Mittwoch der wärmste Tag, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach mitteilte. Pünktlich zum ersten August-Wochenende kommt aber das kühle und wechselhafte Wetter zurück. „Die nächste Abkühlung bereitet sich schon auf dem Atlantik für ihren Einsatz in Deutschland vor“, sagte DWD-Wetterexperte Peter Hartmann.

Am letzten Juli-Wochenende hatte Tief Quentin für Kühle und Dauerregen gesorgt. Im Nordosten gab es nach DWD-Angaben vielerorts Regenrekorde für den Monat Juli.

In Mecklenburg-Vorpommern waren Polizei und Feuerwehr in den vergangenen Tagen im Dauerstress, weite Teile des Landes standen unter Wasser. Hauskeller liefen voll, Straßen waren überflutet und unpassierbar. Auch in Sachsen stiegen die Wasserstände in den Flüssen, die Regenmassen führten zu Überschwemmungen. Am Sonntagnachmittag entspannte sich die Lage aber.

Die Regenmassen für den Monat Juli waren immens - solche Mengen hatten Meteorologen im Nordosten noch nicht gemessen. Wie der Meteomedia-Wetterexperte Uwe Ulbrich am Sonntag der dpa sagte, fielen in Rostock-Warnemünde 350,9 Liter pro Quadratmeter. Das war fast fünf Mal so viel wie die Regenmenge im langjährigen Mittel. „Diese Regenfälle reichten in ihrer Intensität fast an den indischen Monsun heran“, sagte Ulbrich. Auch in Berlin regnete es innerhalb von drei Tagen fest doppelt so viel wie es sonst in einem ganzen Monat Juli.

Es gab aber auch Gewinner des verregneten Sommers. Sonnenstudios hatten Hochsaison. Aber auch Pilzesammler können sich freuen. „Wie es aussieht, wird es ein gutes Pilzjahr“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landespilzsachverständiger Oliver Duty der Nachrichtenagentur dpa.

In der neuen Woche ist das Gummistiefel-Wetter erst einmal vorbei. Hoch Janet soll nun von Westen her Sonne und Höchstwerte von 22 bis 30 Grad bringen. Doch bereits ab Mittwoch drohen auch schon wieder erste kräftige Gewitter. Es sei in Mitteleuropa aber üblich, dass eine kurze Periode Sommerwetter bald wieder in Donnerwetter übergehe, sagte Hartmann. Unsicher sind sich die DWD-Experten bei der Frage, ob der Sommer noch einmal länger zurückkehrt.