Babys sterben in Klinik: Verunreinigte Schläuche könnten Ursache sein
Mainz (dpa) Verunreinigte Schläuche in einem speziellen Reinraum an der Uniklinik Mainz könnten den Tod zweier Babys verursacht haben. Der Raum, in dem die verschmutzten Lösungen für die Säuglinge hergestellt wurden, sei von der Klinik geschlossen worden.
Spezielle Schläuche aus der Apparatur wurden sichergestellt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth am Montagvormittag in Mainz.
Sie seien die einzige Stelle in der Apparatur, an der Mitarbeiter eingriffen und so Bakterien eintragen könnten. Es sei als wahrscheinlich anzusehen, dass die Verunreinigung im Bereich der Universität passiert ist - und nicht bei den Herstellern der einzelnen Komponenten. Es würden nun Mitarbeiter der Apotheke der Universitätsmedizin befragt.
Indes bangen die Ärzte um das Leben eines weiteren Kindes. "Ich befürchte, dass es stirbt, es war ohnehin schon sehr schwach", sagte Professor Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand der Universitätsklinik Mainz. Bei den übrigen Kindern habe sich der Zustand dagegen stabilisiert.
Die Staatsanwaltschaft Mainz leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Es gehe um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth in Mainz.
Insgesamt hatten elf Kinder am Wochenende mit Darmbakterien verunreinigte Flüssignahrung erhalten. Zwei waren am Samstag gestorben. Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein.