Bafta-Triumph für Eddie Redmayne
London (dpa) - Die Erfolgsserie reißt nicht ab für Eddie Redmayne: Nach dem Golden Globe und dem Preis der amerikanischen Schauspielergewerkschaft hat der Brite auch den britischen Bafta-Filmpreis gewonnen.
Mit dem Triumph in London dürfte der 33-Jährige damit endgültig Top-Favorit für die Oscarverleihung sein. Im Drama „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, das die britische Film- und Fernsehakademie am Sonntagabend als herausragenden britischen Film auszeichnete, spielt Redmayne den Starphysiker Stephen Hawking. Der an der Nervenkrankheit ALS erkrankte Professor nahm an der Preisverleihung teil.
Es sei eine der besten Nächte seines Lebens, schwärmte Redmayne. Sein Kollege Benedict Cumberbatch ging für die Rolle als Mathegenie Alan Turing in „The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben“ dagegen leer aus. Das Historiendrama war der klare Verlierer des Abends: Trotz Nominierungen in neun Kategorien gewann es keinen Preis. Traurig müsse Cumberbatch aber trotzdem nicht sein, sagte Redmayne über seinen langjährigen Freund. „Er bekommt ein Baby, er heiratet, ich weiß, dass er ein sehr glücklicher Mann ist.“
Zu den großen Gewinnern der diesjährigen Bafta-Verleihung gehörte US-Regisseur Richard Linklater. Sein außergewöhnliches Projekt „Boyhood“ gewann den Bafta für den besten Film und brachte ihm zusätzlich den Regiepreis ein. Über zwölf Jahre hat Linklater seine Darsteller gefilmt, so dass die Zuschauer die Hauptfigur Mason Evans (Ellar Coltrane) vom Sechs- zum Achtzehnjährigen aufwachsen sehen.
Da der Regisseur nicht in London war, nahm „Boyhood“-Darsteller Ethan Hawke die Auszeichnung für ihn entgegen. „Niemand in diesem Raum liebt das Kino mehr als Richard Linklater“, sagte er. Einen dritten Bafta für die Oscar-nominierte Produktion holte US-Schauspielerin Patricia Arquette als beste Nebendarstellerin.
Mit fünf Baftas heimste die zu großen Teilen in Deutschland gedrehte Komödie „Grand Budapest Hotel“ am meisten Auszeichnungen ein, unter anderem in den Kategorien Kostüm, Original-Drehbuch und Filmmusik. Der Film von US-Regisseur Wes Anderson hatte mit elf die meisten Nominierungen.
Den Preis für die beste weibliche Hauptrolle holte Julianne Moore, die in der Romanverfilmung „Still Alice“ eine an Alzheimer erkrankte Professorin spielt. Wie Redmayne hat sie für die Rolle bereits einen Golden Globe und den Preis der Screen Actors Guild gewonnen. Dieser ist besonders interessant, weil viele Mitglieder der Vereinigung auch eine Stimme bei den Oscars haben, die am 22. Februar vergeben werden. Als bester Film hatte sich dort allerdings nicht „Boyhood“, sondern die US-Komödie „Birdman“ durchgesetzt.