„EinfachWeiterTicket“ Bahnfahren ist jetzt (ein bisschen) einfacher

Das neue „EinfachWeiterTicket“ macht für Stammkunden die Kosten des Übergangs in andere Verkehrsverbünde transparent.

Symbolbild

Foto: Martin Gerten

Düsseldorf. Was kostet es, mit dem Nahverkehrszug von Düsseldorf nach Köln zu kommen? Lässt sich doch leicht feststellen, sollte man meinen. Auf der Internetseite Bahn.de bekommt man bei dieser wohl gar zu speziellen Anfrage nur die Antwort „Preisauskunft nicht möglich“. Preise werden dort nur für die Nutzung der Fernverkehrszüge angegeben. Und im Callcenter der Bahn gibt es auf die Frage doch tatsächlich die Auskunft, das könne entweder daran liegen, dass zwischen den beiden Städten entweder kein Regionalexpress verkehre oder aber dieser wegen derzeit schlechten Wetters ausfalle. Den Hinweis darauf, dass die Regionalbahn sehr wohl zwischen Düsseldorf und Köln fahre und auch das Wetter ganz okay sei, kontert die Dame an der Bahnauskunft, da müsse man eben zum Bahnhof gehen und dort fragen.

Doch lassen wir die Bahn mal in Ruhe. Das Thema Intransparenz von Fahrpreisen ist nicht nur eines der Bahn. Auch wer mit VRR-Tickets unterwegs ist, ein Abo-Ticket wie das Ticket 1000, Ticket 2000, das Bärenticket (ab 60) oder ein Monatsticket sein eigen nennt und über seine Stadtgrenze hinaus fahren will, hat seine liebe Not mit der Frage, was das denn wohl kosten mag. Da gibt es Zusatztickets für die Zielorte, die sich noch innerhalb des Verkehrsverbunds befinden. So richtig lustig wird es aber, wenn man in einen Nachbarverbund gelangen will — etwa vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in den Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Und erst mal ein Zusatzticket an die Grenze seines Verbunds kaufen muss und dann noch eines in den nächstgelegenen Verbund.

Seit Anfang des Monats gibt es hier ein bisschen mehr Klarheit. Für die es, wie VRR—Sprecherin Sabine Tkatzik bestätigt, aufgrund immer wiederkehrender Kundenbeschwerden auch höchste Zeit wurde. Nun gibt es zwischen dem VRR, dem VRS und dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) das „EinfachWeiterTicket“ für den Übergang von den drei Tarifräumen in den jeweils anderen. Wer also ein Abo-Ticket oder ein Monatsticket hat, kann dessen Geltungsbereich übergreifend in den anderen Verbund ausdehnen. Es kostet 6,40 Euro für die Einzelfahrt der 2. Klasse (Erwachsene) bzw. 3,20 Euro (Kinder). Der Preis für die 1. Klasse liegt bei 9,60 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 4,80 Euro (Kinder).

Wie wirkt sich das neue Angebot ganz konkret aus? Wer zum Beispiel in Duisburg wohnt, ein VRR-Aboticket besitzt und nach Köln fahren möchte, kann hierfür jetzt das „EinfachWeiterTicket“ lösen: Für 6,40 Euro bringen ihn die Züge bis ans Ziel im benachbarten VRS. Gleiches gilt etwa für BärenTicket-Besitzer, die zum Beispiel von Bochum (VRR) nach Bonn (VRS) wollen. Auch sie können jetzt ebenfalls auf das „EinfachWeiterTicket“ setzen. Auch umgekehrt können Inhaber eines VRS-Monatstickets das „EinfachWeiterTicket“ für einzelne Fahrten in den VRR nutzen, etwa nach Essen oder Dortmund.

Auch das „EinfachWeiterTicket“ muss für Abo-Ticketinhaber nicht immer die beste Lösung sein. So bietet etwa der VRS weiterhin sein VRS-Anschlussticket für nur 3,60 Euro an. Betroffene sollten also, am besten mit Hilfe fachkundigen Rates des jeweiligen Anbieter, ob sich in ihrem individuellen Fall das neue „EinfachWeiterTicket“ für sie lohnt oder ob es doch noch günstiger geht.

Übrigens: Weil der westfälische Raum nicht in die neue Regelung einbezogen ist, gilt hierfür weiterhin das bisherige Anschlussticket NRW für Fahrten dorthin — etwa nach Siegen, Münster oder Bielefeld. Der Preis variiert und ist abhängig vom Fahrtweg.