„Barefoot“-Schuhe sollen die Füße stärken

Friedrichshafen (dpa/tmn) - Bei der Wahl des Sportschuhs bevorzugen viele Läufer eine gut gedämpfte Sohle. Es gibt allerdings immer mehr Hersteller, die genau auf das Gegenteil setzen. „Barefoot“ heißt der neue Trend.

„Barefoot“ steht für eine natürliche Passform, die sich so anfühlt, als laufe man barfuß. Das soll die Fußmuskulatur stärken, die beim Laufen mit Dämpfung verkümmere. Auf der Fachmesse Outdoor (14. bis 17. Juli) in Friedrichshafen können Besucher die Modelle mit den extrem dünnen Sohlen ausprobieren.

Schon lange am Markt ist Vibram mit dem Five Fingers, der so aussieht wie ein Handschuh für den Fuß. Das Unternehmen hat neue Modelle für jede Form der Outdoor-Aktivität im Katalog für 2012. Ziel ist die natürliche Fortbewegung des Läufers. Die Balance und Muskulatur der Füße und Beine soll gefördert werden. Schuhanbieter Merrell setzt auf das gleiche Prinzip, ob für das Trail-Running im Gelände oder für die Stadt.

Dass die evolutionär vorgegebene Form der Füße für das Laufen am gesündesten ist, davon ist man auch am Stand von Vivobarefoot überzeugt. Für Sommer 2012 gibt es Modellreihen für alle Einsatzgebiete - und auch für Kinder. Die Firma hat sich ganz dem Konzept des Barfuß-Laufens verschrieben, ebenso wie der italienische Anbieter Leguano, der auf der Outdoor sein neues Modell vorstellt.

Es gibt noch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Barfuß-Laufen besser ist als das Laufen mit Dämpfung. Einfach von einem üppig gedämpften Joggingschuh auf „Barefoot“ umzusteigen, kann problematisch sein. Es brauche eine Umgewöhnungszeit von mehreren Monaten, heißt es am Stand von Inov8. Der Hersteller hat Sohlendicken von zwölf bis null Millimetern im Angebot. Auf diese Weise könnten Läufer sie stetig verringern, damit die Muskulatur sich anpassen kann.