Bauern blicken sonnigem Frühjahr optimistisch entgegen

Münster (dpa) - Die deutschen Landwirte sehen dem Frühling auch dank seines voraussichtlich sonnigen Starts am Dienstag optimistisch entgegen.

„Derzeit sieht es mit dem Wetter sehr gut aus“, sagte Verena Telaar, Pflanzenbaureferentin beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, der Nachrichtenagentur dpa. „Es ist trocken, die Felder sind befahrbar.“ Aussaat und Ernte könnten deshalb planmäßig losgehen.

Als erstes Gemüse werde wohl ab Anfang April der Spargel gestochen, sagte Telaar am Montag in Münster. „Bis dahin ist es wichtig, dass sich die Dämme schön erwärmen, in denen der Spargel wächst.“ Um den frühen Spargel rechtzeitig zu stechen, arbeiten die Landwirte mit Folien.

„Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr nicht so eine Frühjahrstrockenheit haben wie in den vergangenen Jahren, damit die Pflanzen gut mit Wasser versorgt sind“, sagte die Pflanzenbaureferentin. „Und es sollte möglichst nicht wochenlang schon 30 Grad warm sein.“ Die nächsten wichtigen Früchte seien Kartoffeln und der Mais, der im April ausgesät werde. Bei den Kartoffeln gehe die Saat jetzt schon los: „Auch die brauchen es etwas wärmer.“

Mit leichtem Groll blicken die Bauern dagegen auf den Winter zurück. „Bei dem lang andauernden, starken Frost fehlte der Schnee, der sonst wie eine schützende Decke über dem Getreide liegt. Das ist für die Landwirte sehr ärgerlich.“ In einigen Regionen hätten die Bauern bis zu 40 Prozent Ausfälle beim Wintergetreide verbuchen müssen. „In den höheren Lagen ist am meisten kaputt gegangen“, sagte Telaar. Besonders schlimm habe es den Osten der Republik getroffen.

Jetzt beginne die Arbeit vielerorts von vorn: „In diesen Tagen entscheidet sich, ob auf den Flächen, wo es Ausfälle gab, neu ausgesät werden muss.“ Auf den guten Böden werde dann Sommergetreide angebaut. „Allerdings ist das Saatgut dafür gerade knapp, weil es so viele Ausfälle gab - die waren so nicht abzuschätzen“, sagte Telaar.

Der harte Winter habe aber auch seine positiven Seiten gehabt: „Für den Boden ist es gut, wenn der mal richtig durchfriert.“ Jetzt habe er eine „schöne, krümelige“ Konsistenz - perfekt für die Bauern, um den Boden zu lockern und das Saatbeet vorzubereiten. „Und auch was die Insekten angeht, war der Winter gut, da wird einiges verfroren sein.“