Bei Verdacht auf Coronavirus WHO rät von Ibuprofen ohne ärztlichen Rat ab

Genf · Die WHO-Experten prüften derzeit die Auswirkungen des entzündungshemmenden Medikaments bei einer Coronavirus-Infektion.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat das Medikament Ibuprofen einzunehmen

Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion von der Einnahme von Ibuprofen ohne ärztlichen Rat ab. Die WHO-Experten prüften derzeit die Auswirkungen des entzündungshemmenden Medikaments, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag vor Journalisten in Genf. „In der Zwischenzeit raten wir, eher Paracetamol als Ibuprofen zu nehmen.“ Dies gelte jedoch nur für die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.

Am Wochenende hatte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran im Kurzbotschaftendienst Twitter gewarnt, entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen könnten die Symptome der Lungenkrankheit Covid-19 verschlimmern. Er riet stattdessen zur Einnahme von Paracetamol. Zuvor hatte die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ einen Beitrag veröffentlicht, wonach Entzündungshemmer den Krankheitsverlauf von Covid-19 verschlimmern könnten.

Mehr als 180.000 Menschen weltweit haben sich mit dem Coronavirus infiziert, rund 7000 starben an der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das Virus verursacht wird. Bei den meisten Patienten ist der Krankheitsverlauf harmlos. Das Virus kann jedoch in einigen Fällen zu Lungenentzündungen bis hin zu multiplem Organversagen führen.

Die französischen Behörden hatten bereits im vergangenen Jahr und damit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor schwerwiegenden „infektiösen Komplikationen“ im Zusammenhang mit Ibuprofen und anderen entzündungshemmenden Arzneimitteln gewarnt.

(AFP)