Berlin: Eine Straße gepflastert mit Sternen

Attraktion: Berlin macht auf Hollywood und eröffnet heute am Potsdamer Platz den „Boulevard der Stars“.

Berlin. Stummfilm-Star Asta Nielsen bekommt einen Stern, Wim Wenders auch, Rainer Werner Faßbinder und Fritz Lang sowieso und weil US-Regisseur Billy Wilder deutschesprachige Wurzeln hat, kommt sein Name auch auf den Boulevard der Stars, der heute in Berlin eröffnet wird. Der Name erinnert an den berühmten Walk of Fame, der in Los Angeles 18. Blocks entlang des Hollywood Boulevards führt.

Kein Zufall, auch wenn das Berliner Pendant eine ganze Ecke kleiner ausfällt. 40 Sterne passen auf die ersten 320 Meter am Potsdamer Platz. Die Namen lesen sich wie das kleine Einmaleins des deutschen Films, der ein oder andere Unbekannte hat es auch auf den Boulevard geschafft. Andere, durchaus bekannte Namen wie Fröbe, von Donnersmarck oder Juhnke, fehlen dafür.

Sie könnten in den nächsten Jahren den Sternereigen ergänzen, der Boulevard soll jedes Jahr um sieben bis zehn berühmte Namen, sprich Sterne, größer werden. Über sie entscheidet eine Jury, in der unter anderem Schauspielerin Senta Berger und der Initiator des Projekts, Filmhistoriker Gero Gandert, sitzen.

Er hatte das Projekt vor sieben Jahren angestoßen. Seine Idee dahinter: Berlin war und ist ein Zentrum der Film- und Fernsehentwicklung in Deutschland, Berlin steht aber auch für die Brüche in dieser Entwicklung - für Exil und Flucht und die Vereinnahmung von Film für Hetze und Propaganda.

Zur Biennale im Sommer war Baubeginn und der erste Stern wurde probehalber verlegt - der von Marlene Dietrich. In Berlin erlebt die Unsterbliche dank moderner Technik tatsächlich einer Art Auferstehung. Eine Spezialkamera projeziert die Filmhelden über ihren Stern auf den Boulevard - und Fans können sich mit Marlene, Wim oder Billy fotografieren lassen. Film ab.