Passive Impfung Berliner Forscher finden „hochwirksame“ Corona-Antikörper

Berlin · Forscher der Charité Berlin haben „hochwirksame“ Antikörper gegen das Coronavirus identifiziert. Diese Antikörper könnten Grundlage für eine Impfung sein.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Insgesamt haben die Wissenschaftler 600 verschiedene Antikörper isoliert und arbeiten nun mit den wirksamsten weiter, um eine passive Impfung herzustellen. „Drei der bisher identifizierten Antikörper sind für eine klinische Entwicklung besonders vielversprechend“, sagt Prof. Dr. Harald Prüß, Forschungsgruppenleiter am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. und Oberarzt an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité.

Mit dem neuen Mittel soll nicht nur die Behandlung von kranken Menschen, sondern auch der Schutz von Gesunden möglich sein. Wie lange der Schutz bestehen könnte, muss aber noch untersucht werden: „Denn im Unterschied zur aktiven Impfung werden bei der passiven Impfung fertige Antikörper verabreicht, die nach einer gewissen Zeit abgebaut werden“, so Prof. Prüß.

Wie die Charité mitgeteilt hat, stammen die Antikörper aus dem Blut von Patienten, die nach einer Erkrankung wieder genesen sind. Die vielversprechendsten Antikörper wurden dann künstlich nachgebildet und an Hamstern getestet, die ähnlich wie Menschen auf das Coronavirus reagieren.

Analysen zeigen bisher, dass die Antikörper an das Virus binden und verhindern, dass es in gesunde Zellen eindringen kann. Außerdem wird das körpereigene Immunsystem aktiviert.