Polizei Blumen und 32 neue Kommissare für Polizeipräsidentin Frücht

Krefeld · Der erste Arbeitstag von Christine Frücht als Polizeipräsidentin in Krefeld sparte nicht mit Terminen. Erst brachte der NRW-Innenminister Blumen vorbei, dann begrüßte die 52-Jährige 32 neue Polizisten in Krefeld.

Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, führte Christine Frücht als neue Polizeipräsidentin am Dienstag offiziell in ihr Amt ein. Die 52-Jährige tritt die Nachfolge von Rainer Furth an.

Foto: abi/Andreas Bischof

Eine Ansprache an die neuen Kollegen, Vertreter von Staatsanwaltschaft, Stadt und Polizeirat sowie eine Reihe von Fotos zusammen mit NRW-Innenminister Herbert Reul – und noch die Begrüßung der Beamten in Krefeld: Der erste Arbeitstag von Christine Frücht als Polizeipräsidentin in Krefeld sparte nicht mit Terminen. „Es ist ein schöner Tag zum Reinkommen und jetzt geht’s an die Arbeit“, sagte Frücht am Dienstag im Gespräch mit der WZ nach ihrer offiziellen Einführung durch den Innenminister. „Ich schätze ihre Arbeit sehr und bin auch froh, dass in Krefeld jetzt eine Frau an der Spitze der Polizei steht“, sagte Reul.

Frücht folgt auf den im Frühjahr nach Münster gewechselten Rainer Furth. Zwölf Jahre lang war Furth in Krefeld Polizeipräsident. In Münster ist der 63-Jährige jedoch überraschend bereits nach einem halben Jahr wieder von seinen Aufgaben entbunden worden. Inhaltliche Differenzen soll es zwischen Furth und dem Innenminister gegeben haben. Am Dienstag sagte Reul zur Personalie Rainer Furth: „Es ist manchmal besser für alle Beteiligten, wenn die Gründe für einen solchen Vorgang intern bleiben.“ Nach WZ-Informationen soll es intern in Münster unter anderem Kritik am Führungsstil von Furth gegeben haben.

Frücht, so beschreibt sie der Innenminister, kommt als „fachlich kompetente und leidenschaftliche Teamplayerin“ nach Krefeld.

Frücht: „Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe.“

Christine Frücht ist 52 Jahre alt und seit 1997 Polizistin. Sie ist Diplom-Ökonomin und arbeitete zunächst bei einer Bank, bevor sie Polizistin wurde. Nach dem Wechsel zur Polizei war sie unter anderem Sachbearbeiterin für Wirtschaftskriminalität in Bochum, Leiterin der Führungsstelle der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz in Borken, Leiterin des Dezernates 43 (Informations- und Kommunikationstechnik-Ermittlungsunterstützung, Zentrale Auswertungs- und Sammelstelle Kinderpornografie) im Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und Referentin in dem für die Organisation der Polizei zuständigen Referat 401 im Innenministerium. Zuletzt war Frücht Referentin in dem für Kindesmissbrauch zuständigen Referat 426 im Innenministerium.

In Zukunft wird sich die gebürtige Essenerin, die am Dienstag auch ihren ersten Arbeitstag im für sie neuen Präsidium hatte, auch anderen Themenbereichen widmen müssen. Wie sie das angehen wird, teilte Frücht auch direkt mit. „Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe von Stadt, Polizei und Bürgern“, sagte sie und führte weiter aus: „Als Polizeipräsidentin werde ich alles dafür tun, dass die Menschen in Krefeld nicht nur sicher sind, sondern sich auch sicher fühlen.“

Reul freut sich, „dass die Stelle endlich nachbesetzt ist.“

Nach dem ersten offiziellen Teil folgte am Dienstagvormittag sogleich der zweite. 32 neue Polizisten hatten wie ihre Präsidentin ihren ersten Tag in Krefeld. „Darunter sind auch 28 junge Polizeikommissarinnen und Polizeikommissare, die nach drei Jahren Bachelorstudium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung ihren Dienst aufnehmen“, teilte die Pressestelle der Krefelder Polizei mit. Ihre Begrüßung übernahm Frücht selbst.

„Ich bin froh, dass die Stelle jetzt endlich nachbesetzt ist. Eigentlich hätte das schon viel früher geschehen sollen“, sagte Innenminister Herbert Reul, nicht vergessend, Dietmar Maus, der übergangsweise in den vergangenen Monaten die Behörde in Krefeld geleitet hatte, zu danken. Seit dem Frühjahr und dem Weggang von Rainer Furth nach Münster war der Posten des Polizeipräsidenten in Krefeld vakant.

„Jetzt sind wir in Krefeld personell für die Zukunft gut aufgestellt“, urteilte Reul, bevor er das Polizeipräsidium nach rund anderthalb Stunden wieder verließ.