Nachhaltigkeit Gesundes Bauen: Rathaus in Venlo als Vorbild für Krefeld

Krefeld · Die Stadt Krefeld will bei ihren Bauprojekten stärker auf Nachhaltigkeit setzen. Das Rathaus in Venlo kann Vorbild sein.

 Laut OB Frank Meyer ein Vorbild für Krefeld: das Rathaus in Venlo. Nachhaltigkeit spielt bei dem Gebäude eine entscheidende Rolle.

Laut OB Frank Meyer ein Vorbild für Krefeld: das Rathaus in Venlo. Nachhaltigkeit spielt bei dem Gebäude eine entscheidende Rolle.

Foto: Ton Desar

Eigentlich wollte Frank Meyer am Montag über „Healthy Building“ sprechen, also über gesunde Gebäude und gesundes Bauen. Aber dann schaltete der SPD-Oberbürgermeister doch in den Wahlkampfmodus. Er sei erstaunt, dass ein neues technisches Rathaus auf dem Theaterplatz wieder infrage gestellt werde, so Meyer. Sowohl Kerstin Jensen (CDU) als auch Joachim C. Heitmann (FDP) – beide drängen bei der Wahl am 13. September an die Stadtspitze – halten ein neues Verwaltungsgebäude angesichts coronabedingt fehlender Einnahmen für zweitrangig.

Das sieht Meyer ganz anders. Um gute Leute zu halten und zu holen, müsse die Stadt attraktive Arbeitsplätze bieten. Zudem hole ein neues Rathaus viel Kaufkraft in die Innenstadt, steigere den Bürgerservice und sei auf Dauer billiger als eine über die ganze Stadt verteilte Verwaltung.

Verwaltungs-Neubau folgt dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft

Als Vorbild dient dem Oberbürgermeister das Rathaus in Venlo. In Krefelds niederländischer Partnerstadt wurde 2016 ein Gebäude in Betrieb genommen, das in Sachen Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz Maßstäbe setzt. Der Verwaltungsbau folgt dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Alle Baustoffe und Materialien können später erneut verwendet werden, kein Abfall bleibt am Ende der Nutzungsdauer zurück.

Dieser Maßstab soll bald auch für öffentliche Gebäude in Krefeld  gelten – sowohl bei neuen Projekten als auch bei Sanierungen. Wer Klimaschutz ernst nehme und Kohlendioxid einsparen wolle, müsse neben dem Verkehr vor allem das Bauen verändern, so Meyer. Wenn dabei Nachhaltigkeit im Vordergrund stehe, sei das gut für die Umwelt und gut für die Menschen in den Gebäuden.

Dass die neuen Maßstäbe bei Ausschreibungen schrittweise zur Anwendung kommen, zeigt das Haus der Bildung an der Hofstraße. Dort entsteht ein Ort, an dem eine Kita, eine Schule und ein Familienzentrum zugleich beheimatet sind. Sie sollen gemeinsame Bildungs- und Erziehungsgrundsätze erhalten und dafür sorgen, dass der Übergang von der Kita in die Schule leichter wird und dass Unterricht und Offener Ganztag Hand in Hand gehen. Bei den Kita-Projekten Ritterstraße, Weidenröschenweg und Dürerstraße soll das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls groß geschrieben werden, berichtete Rachid Jaghou vom Zentralen Gebäudemanagement.