Stadtentwicklung Wie das Stadtbad aus dem Dornröschenschlaf geholt wird
Krefeld · NRW-Ministerin Ina Scharrenbach informierte sich am Montag über den Zustand des Denkmals an der Neusser Straße.
Bei einem Besuch im Denkmal Stadtbad Neusser Straße überkommt den Besucher Demut: Ob des morbiden Charmes dieses Jugendstil-Juwels mit seinen wunderbaren Kacheln und Verzierungen. Aber auch ob der Mammutaufgabe, die es zu stemmen gilt, um dieses Bauwerk wieder für die Krefelder nutzbar zu machen.
Den Verein Freischwimmer schreckt dies nicht, im Gegenteil: Die ehrenamtliche Initiative ist mit Leidenschaft dabei, wenn es darum geht, das Bad aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Ihr wurde jüngst vom Stadtrat der Weg zum Einstieg in ein Förderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW – ‚Initiative ergreifen, Bürger machen Stadt‘ – ermöglicht. Die Stadt wiederum hat mit ihrer Machbarkeitsstudie den Startschuss für eine Weiterentwicklung gegeben.
Ina Scharrenbach (CDU), die zuständige Landes-Ministerin, machte sich auf Einladung der beiden Krefelder Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin (beide CDU) ein Bild vom Stadtbad – und ließ sich von den Freischwimmer-Vorsitzenden Katrin Mevißen und Marcel Beging zeigen, was mit bürgerschaftlichem Engagement bereits geleistet wurde. Liegestühle und Sandplatz im alten Freibad-Innenhof, Koi-Teich, Gemüsegarten und demnächst eine Seebühne. „Schon heute wird die Fläche bei schönem Wetter genutzt. Manche kommen einfach her und machen für eine Stunde ein Nickerchen im Liegestuhl“, sagt Beging. In weiteren Projektschritten wollen die Freischwimmer nun zusammen mit dem Management von „Initiative ergreifen“ abklopfen, was sie sich grundsätzlich im Rahmen dieses Großprojektes zutrauen – und wie das mit städtischem und möglichem weiteren privaten Engagement verzahnt werden kann.
Klar ist, dass das gesamte Projekt ohne staatliche Förderung nicht wird gedeihen können. Kerstin Asher vom Management „Initiative ergreifen“, schätzt allein die Planungen auf drei bis fünf Jahre. Die Umsetzung könne gut zehn Jahre dauern. Daher planen Stadt und Freischwimmer modulartig, um Schritt für Schritt die Bauwerke nutzbar zu machen.