KFC Uerdingen OB-Meyer: „Das ist bitter für Fans und Mannschaft“

Exklusiv | Krefeld · Verwaltungschef sieht in dem KFC-Aus in der Regionalliga auch die Chance auf einen „echten Neustart“.

Links: Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer sieht in dem KFC-Aus auch die Chance auf einen Neuanfang. Rechts: Das Team wird allerdings noch Zeit brauchen, die Enttäuschung zu verarbeiten.

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Die Nachricht, dass sich der KFC Uerdingen aus dem aktuellen Spielbetrieb der Regionalliga-Saison mit sofortiger Wirkung zurückziehen muss, sorgt für Emotionen bei den Fans, ehemaligen Spielern und auch lange Stunden nach der Entscheidung bei den aktuellen Verantwortlichen des Vereins.

Bereits am Dienstagabend berichtete diese Zeitung davon, dass der Vereine mit einer einstweiligen Verfügung gegen die Entscheidung von Insolvenzverwalter Thomas Ellrich vorgehen werde. Auf Nachfrage berichtete Thomas Feldmann, Pressesprecher des Insolvenzverwalters Thomas Ellrich: „Der Insolvenzverwalter kann nachvollziehen, dass der Vorstand alle rechtlichen Möglichkeiten prüft. Dazu stellen wir fest: Mit Verfahrenseröffnung Anfang April 2025 hatte der Insolvenzverwalter den Vereinsverantwortlichen mitgeteilt, dass er den Spielbetrieb nur dann aufrechterhalten kann, wenn die Finanzierung des Spielbetriebs bis Saisonende sichergestellt ist. Die notwendigen Mittel in ausreichender Höhe wurden allerdings nicht in der vorgegebenen Frist beigebracht, sodass er – wie dem Vorstand mehrfach mitgeteilt – den Spielbetrieb einstellen (§ 158 InsO) und die Arbeitnehmer unwiderruflich freistellen musste.“

Die Verantwortlichen des KFC Uerdingen widersprachen der Bewertung und Entscheidung des Insolvenzverwalters in einem Statement auf der Homepage am späten Dienstagabend. „Entgegen der Meldung des Insolvenzverwalters, dass keine Zahlungen mehr zu erwarten seien, lagen ihm Zusagen vor, etwaige Fehlbeträge zu übernehmen, genauso wie die Zusage, die Gehälter der Mannschaft bis zum Saisonende zu gewährleisten“, heiß es vonseiten des Vereins.

Außerdem soll M-Soccermanagement zugesagt haben, die Kosten für den Spieltag zu übernehmen, sodass dem Verein keine Kosten für die Durchführung entstehen würden. Ebenfalls am Dienstag hieß es aus Kreisen der Mannschaft des Regionalligisten, dass die Spieler die Saison auch unentgeltlich beenden und umsonst für den KFC Uerdingen auflaufen wollten. Entsprechendes bestätigte KFC-Berater Mehmet Eser der WZ: „Nachdem die Mannschaft erfahren hat, dass der Spielbetrieb eingestellt wird, haben sich die Spieler dazu bereit erklärt, bis zum Saisonende auf die Gehälter zu verzichten und umsonst für den KFC Uerdingen aufzulaufen.“ Kein Wort wird dabei darüber verloren, ob das rechtlich überhaupt möglich ist.

Natürlich beschäftigt das KFC-Aus auch die Krefelder Verantwortungsträger aus der Verwaltung. Auf Anfrage dieser Zeitung erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer: „Die Lage beim KFC Uerdingen scheint sich aktuell mit der Abmeldung vom Spielbetrieb und der Aberkennung der Gemeinnützigkeit nochmals zu verschärfen. Das ist bitter für die Fans und die Mannschaft, die angesichts der Umstände eine ordentliche Saison gespielt hat. Ich hoffe im Sinne des Vereins, dass sich nun die Chance zu einem echten Neustart ergibt. Dass sich um Jörg Wieczorek seriöse Unterstützer zusammentun, die eine aufrechte Bindung zum Verein mitbringen, ist die beste Nachricht für den KFC seit langer Zeit.“

Die Gruppe der Freunde und Förderer des KFC Uerdingen um Jörg Wieczorek hatte sich wie berichtet vor einigen Wochen formiert, um den KFC Uerdingen aus seiner miserablen Lage zu befreien. Man stünde bereit, um zu helfen, war der Tenor der Gruppe. Ob Wieczorek und seine Mitstreiter, wie beispielsweise der potenzielle Vorstandsvorsitzende Norbert Philipp, allerdings in Amt und Würden beim KFC Uerdingen kommen werden, ist allerdings noch unklar. Denn die Entscheidung des Insolvenzverwalters, den Spielbetrieb des KFC einzustellen, hat keinen Einfluss auf Personen, die in Ämter gewählt wurden. Sie seien weiter im Amt.