Besatzung der „Stavanger“ feiert die Freilassung

Das deutsche Schiff ist nach vier Monaten in der Hand von Piraten frei. Diskussion um Bundeswehreinsatz.

Mombasa. Endlich: Nach vier Monaten der Angst und der Entbehrungen in der Gewalt von Piraten konnte die Crew des deutschen Containerschiffes "Hansa Stavanger" im kenianischen Mombasa ihre Befreiung feiern. Die 24 Besatzungsmitglieder des Frachters, unter ihnen fünf Deutsche, erwartete nach der glücklichen Ankunft am Samstag ein Festessen, eine Party und die Aussicht auf Belohnung: "Wer einen langen Urlaub möchte, bekommt ihn ebenso wie Extra-Geld", sagte ein Sprecher der Hamburger Reederei. Das Bundeskriminalamt (BKA) begann unterdessen mit der Spurensicherung an Bord.

Neben den fünf Deutschen stammen zwölf der Crewmitglieder aus Tuvalu im Südpazifik, drei aus Russland, zwei aus der Ukraine und zwei von den Philippinen.

In Deutschland ist derweil wieder eine Diskussion aufgeflammt, der Bundeswehr durch eine Grundgesetzänderung die Befreiung von Geiseln zu ermöglichen. Das forderte Verteidigungsminister Franz Josef Jung wie früher mehrfach Innenminister Wolfgang Schäuble (beide CDU). Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) wies den Vorschlag zurück, ebenso wie SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier.