Besser Dusche als Deo - Frisch durch den Sommer
Hamburg (dpa/tmn) - Wer schwitzt, fühlt sich unwohl: Was wohl der Nachbar denkt? Noch heftiger fließt der Schweiß, wenn man Kaffee, Alkohol oder scharfe Speisen konsumiert hat. Aber es gibt Tipps, im Sommer einen kühlen Körper zu bewahren.
Antitranspirant ist wirkungsvoller als Deo. Und Pfefferminze erfrischt von innen und außen: Das sind nur zwei Tipps, um an heißen Tagen einen kühlen Kopf und Körper zu bewahren. Doch was viele nicht wissen: Schweiß ist ein Mittel des Körpers, sich abzukühlen und gegen Hitze zu schützen. Eigentlich ist daher zu raten: Schatten suchen und „sich möglichst wenig körperlich betätigen“, sagt Renate Donath, Haut- und Schönheitspflegeexpertin aus Hamburg und Mitglied im Bundesverband Deutscher Kosmetikerinnen. Doch das kann man im Alltag natürlich häufig nicht so einfach machen.
Ein umsetzbarer Tipp ist: Alkoholische und eiskalte Getränke meiden, rät Donath. Und Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt fügt hinzu: „Empfehlenswert ist es außerdem, Kaffee, scharfe und kalorienreiche Speisen zu vermeiden.“
Pfefferminztee hingegen hilft, den Körper zu kühlen. Die grünen Blätter der Heil- und Gewürzpflanze sind das ideale Sommerkraut. Die Münchner Fachbuchautorin Marlies Busch schreibt in ihrem Buch „Natürlich schön und gesund“, dass Waschungen mit verdünntem Minzessig wahre Wunder bei Schweißausbrüchen bewirkten. „Hierzu gibt man eine Tasse frische Minzblätter in ein verschließbares Gefäß und füllt sie mit Essig auf. Nach zwei Tagen filtern und in saubere braune Apothekerfläschchen füllen - so hält sich der Essig einige Zeit.“
Deos gehören zum Muss der Körperpflege. „Es sollte immer auf die frisch gereinigte und abgetrocknete Haut aufgetragen werden“, sagt Huber. „Dabei seien Antitranspirants, meistens auf Basis von Aluminiumchlorohydrat, wesentlich wirksamer, da sie zusätzlich den Schweißfluss des Körpers drosseln.“ Aber: „Ein Deo ersetzt nicht die tägliche Körperreinigung.“ Deos überdeckten und absorbierten lediglich den Eigengeruch des Körpers. „Bei heißen Temperaturen darf man bei Bedarf ruhig zweimal am Tag duschen - am besten lauwarm.“
Bei der anschließenden Pflege empfehlen alle Experten möglichst leichte und wenig fetthaltige Öl-in-Wasser-Emulsionen oder Produkte auf Hydrogelbasis. „Vermeiden Sie reichhaltige Bodybutter. Sie legt einen unangenehmen Lipidfilm auf die Haut“, sagt Elena Helfenbein, Beauty-Expertin des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin. „Schön sind auch erfrischende Körpersprays, die immer mal wieder aufgesprüht werden.“ Darüber hinaus sei es für den gesamtem Organismus essenziell, regelmäßige Trinkpausen einzulegen.
Wer auch bei tropischen Temperaturen auf Make-up nicht verzichten mag, greift zu leichtem Mineralpuder statt zur dicken Foundation. Damit nicht genug: Intensive Sommersonne strapaziert auch die Haare. Renate Donath erläutert: „Die Haarpflege sollte daher nicht zusätzlich austrocknen.“ Spezielle Sonnenschutzshampoos reinigen besonders mild von Rückständen im Wasser wie Chlor. Besondere Sonnenschutzformeln, beispielsweise mit Macadamianussöl, Vitamin E oder Provitamin B5 schützen das Haar nachhaltig.
Unter den Achseln haben Haare im Sommer nichts zu suchen, findet Donath. Sie können die Geruchsausbreitung begünstigen, weil sie Bakterien ideale Lebensbedingungen bieten. Durch das Rasieren der Achseln verringern sich die Talgbildung und somit auch das Nahrungsangebot für Bakterien.
Eine Sonderbehandlung brauchen auch die Füße an heißen Tagen: „Möglichst oft barfuß zu laufen, kann helfen, die Funktion der Schweißdrüsen zu normalisieren“, empfiehlt Huber. Auch regelmäßiger Sport könne die Neigung zu Fußschweiß reduzieren. „Schuhe und Strümpfe sollten zudem täglich gewechselt und getragene Schuhe am besten zwei Tage gut ausgelüftet und getrocknet werden.“ Auf was man immer verzichten sollte, wenn man schwitzt: Nackte Füße in Plastikschuhen stinken besonders.