Betrug bei Biobaumwolle - C&A prüft Vorwürfe
Düsseldorf (dpa) - Die Modekette C&A will Vorwürfe über angeblich gentechnisch veränderte Biobaumwolle aus Indien gründlich prüfen. Das kündigte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf an.
Zuvor hatte die „Financial Times Deutschland“ berichtet, erhebliche Mengen von Biobaumwolle aus Indien seien gentechnisch verändert worden. Dies widerspricht den strengen Ökostandards, mit welchen Modeunternehmen wie C&A für ihre entsprechenden Produkte werben.
„Wir tun alles, was notwendig und wichtig ist, um in diesem Bereich Klarheit zu schaffen“, sagte Firmensprecher Thorsten Rolfes. C&A werde auch weiterhin einer der führenden Anbieter im Bereich von Biobaumwolle bleiben, teilte das Unternehmen mit.
Die Prüfstandards bei C&A setzten voraus, dass kein gentechnisch verändertes Baumwoll- Saatgut beim Anbau von Biobaumwolle verwendet werde. Verantwortlich seien anerkannte Zertifizierer, die dies dem Unternehmen bei jedem Produkt bestätigten.
Der Zeitung zufolge hatten indische Behörden den Betrug schon im April 2009 aufgedeckt. Der Fall sei bislang einer breiteren Öffentlichkeit aber nicht bekanntgeworden. Dabei sei es zu „Betrügereien in gigantischem Ausmaß“ gekommen. Dutzende von Dörfern hätten gemeinsam mit westlichen Zertifizierungsfirmen große Mengen gentechnisch veränderter Baumwolle in den Handel gebracht. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Umsatz mit Biotextilien weltweit von 500 Millionen Dollar auf schätzungsweise 5,3 Milliarden Dollar mehr als verzehnfacht.