Bier über alle Maßen - Massen strömen zum Oktoberfest
München (dpa) - Keine anderthalb Stunden nach dem Bieranstich haben Sanitäter auf dem Münchner Oktoberfest schon den ersten Volltrunkenen versorgt. Ein etwa 50-Jähriger sei um 13.20 Uhr mit einer Alkoholvergiftung zu den Helfern gebracht worden.
Im vergangenen Jahr war das erste Alkoholopfer erst um 14.05 Uhr registriert worden. Um punkt 12 hatte das Oktoberfest begonnen. Bis zum 4. Oktober werden gut sechs Millionen Besucher erwartet. Sie müssen für die Maß Bier überall mehr als zehn Euro zahlen.
Mit zwei Schlägen zapfte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und rief: „O'zapft is! Auf eine friedliche Wiesn.“ Bei seiner ersten Wiesn-Eröffnung vor einem Jahr hatte Reiter noch vier Schläge gebraucht. Die erste Maß bekam - wie traditionell üblich - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).
Unter den Gästen am ersten Wiesn-Tag waren viele Prominente. Gesehen und fotografiert wurden etwa die französische Sängerin Mireille Mathieu und der Sänger und Moderator Florian Silbereisen, die Schauspielerinnen Christine Neubauer und Lisa Martinek, der Schauspieler Hardy Krüger jr., die Unternehmerin und Filmstar-Exfrau Dana Schweiger und ihre Tochter, die Darstellerin Emma Schweiger („Honig im Kopf“), DJ Ötzi, der Schlagerkomponist Ralph Siegel oder auch die Politiker Markus Söder und Claudia Roth.
Bayern-Fußballtrainer Pep Guardiola war hingegen schon am Freitag auf Distanz zu den Ein-Liter-Maßkrügen auf dem Oktoberfest gegangen: „Ich mag kleine, kalte Biere. Ein großes ist nach drei Minuten nicht mehr kalt. Und wenn das Bier nicht kalt ist, ist es nicht gut.“
Dennoch drängten Massen von Münchnern und Touristen auf die Thersienwiese: Schon vor dem offiziellen Start der 182. Oktoberfest-Auflage wurden die ersten Bierzelte wegen Überfüllung geschlossen. An den Eingängen bildeten sich Schlangen.
Das größte Volksfest der Welt steht in diesem Jahr im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die Behörden wollen die Ströme der Wiesn-Besucher und der Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof trennen. Dort hatte sich die Lage in den vergangenen Tagen entspannt.