Bill Cosby - bejubelt und beschimpft
Orlando (dpa) - Nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Bill Cosby ist der Komiker in den USA zugleich bejubelt und beschimpft worden.
Während Demonstranten in einigen Orten, in denen er in den vergangenen Tagen auftreten sollte, gegen den 77-Jährigen protestierten, wurde er in Florida im ausverkauften Saal mit stehend dargebrachtem Applaus gefeiert. Mehrere Orte sagten aber Cosbys Auftritt ab. Cosby selbst wollte sich nicht direkt zum Vorwurf äußern, er habe in der Vergangenheit Frauen mit Tabletten willenlos gemacht und dann missbraucht.
„Ich weiß, dass die Menschen darauf warten, dass ich endlich etwas sage“, sagte Cosby der Zeitung „Florida Today“. „Aber man muss nicht auf diese Art von Anschuldigungen eingehen. Die Leute sollten sich die Tatsachen anschauen. Niemand sollte durch so etwas gehen müssen und niemand sollte solche Vorwürfe mit Antworten würdigen müssen.“
Mindestens sieben Frauen, andere Quellen sprechen sogar von 15, haben Cosby vorgeworfen, er habe sie erst betäubt und dann vergewaltigt. Die Taten sollen zum Teil vier Jahrzehnte zurückliegen. Cosby war Ende der 1960er Jahre mit „Tennis, Schläger und Kanonen“ bekanntgeworden. Sein größter Erfolg war jedoch „Die Bill Cosby Show“ („Bill Cosbys Familienbande“). Die Familienserie lief von 1984 bis 1992 und gehört zu den erfolgreichsten Produktionen der letzten Jahrzehnte.