Blitzeinschlag auf Fußballplatz - aus wolkenlosem Himmel?
Mainz/Hoppstädten (dpa) - Bei einem Blitzschlag auf einem Fußballplatz in Rheinland-Pfalz sind 33 Menschen verletzt worden, darunter überwiegend Kinder.
Der Zwischenfall ereignete sich am Samstag nach dem Abpfiff eines Fußballspiels von zwei E-Jugend-Mannschaften in Hoppstädten im westlichen Rheinland-Pfalz. 29 Kinder und vier Erwachsene wurden verletzt. Sie befanden sich nach Angaben der Polizei am Sonntag auf dem Weg der Besserung. Nach Angaben von Zeugen soll der Blitz buchstäblich aus heiterem Himmel gekommen sein. Das Spiel war gerade beendet worden.
Am schwersten verletzt worden war laut Polizei ein 45 Jahre alter Betreuer, der einen Herzkreislauf-Stillstand erlitten hatte. Er war von Ersthelfern bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wiederbelebt worden. Zu den verletzten Erwachsenen gehören auch der Schiedsrichter und zwei weitere Männer. Die Polizei hatte in der Nacht die Verletztenzahl leicht nach unten korrigiert.
Über die genaue Wetterlage zum Zeitpunkt des Unglücks gab es am Sonntag unterschiedliche Angaben. Die Polizei berief sich auf Anwesende, der Blitz sei „bei wolkenlosem Himmel“ eingeschlagen. Volker Emrich, Vorsitzender eines anderen nicht beteiligten Sportvereins in Hoppstädten, sagte, über dem Sportplatz habe es keine Wolken am Himmel gegeben. Er sei aus einem Nachbarort gekommen. Dort habe es geregnet.
Ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach sagte, das Wetter sei allem Anschein nach über Hoppstädten nicht so gut gewesen. „Zumindest muss man aufziehende Wolken beobachtet haben.“ Strahlenden Sonnenschein habe es jedenfalls nicht gegeben.
Zum fraglichen Zeitpunkt waren nach Angaben des Wetterdienstes Gewitterzellen in der Gegend unterwegs. Den Kreis Kusel hätten sie aber eher „am äußersten nördlichen Zipfel“ gestreift.
Nach dem Blitzeinschlag herrschte auf dem Spielplatz Angst. „Einige Kinder waren schreiend auf dem Sportgelände herumgelaufen“, teilte die Polizei mit. „Sie und Angehörige der Schwerverletzten wurden bereits vor Ort betreut.“ Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), informierte sich nach Angaben ihrer Sprecherin über das Unglück.