Blumenmuster oder Zebrastreifen - Die Trendkleider 2013
Hannover (dpa/tmn) - Blumenmuster, grafische Drucke oder Spitze - das sind die Haupttrends für Kleider in diesem Frühling und Sommer. Aber weil diese Modelle nicht so richtig ins Büro passen, gibt es noch eine weitere Stilrichtung für Berufstätige.
Der Kleiderwechsel steht an: Die warmen Wollteile kommen in das hinterste Eck im Schrank, die luftigen Sommermodelle werden wieder hervorgeholt. Welche Stücke der vergangenen Saison immer noch modisch sind und was es Neues im Handel gibt, haben Experten in vier Stilrichtungen unterteilt. Das sind die Kleidertrends im Frühling und Sommer 2013:
Blumenmuster und Farbe: Ein echter Hingucker sind die Kleider mit Blumenmustern in bunten Farben, die in auffallend vielen Kollektionen auftauchen. Vor allem die Farben Rot und Grün seien darunter, sagt die Modeberaterin Anette Helbig aus Hannover. Teils fließen Schwarz und Weiß in das Muster ein. Ein mehrheitlich in Grün und Rosa gehaltenes Modell von Comma etwa hat ein schwarzes Band um die Taille sowie einen gleichfarbigen Kragen und Unterrock. Wie der Frühling selbst sieht ein Modell von Betty Barclay aus: Margeriten, Veilchen und Bellis zieren das gesteppte, eng anliegende Modell. Luisa Cerano hat ein Kleid, dessen Front ein farbiges Blumenmuster zeigt, das von einem dunkelblauen Rand eingerahmt ist.
Grafisches und Drucke: Ebenfalls in gleich einigen Kollektionen entdeckt man schwarz-weiße Kleider mit grafischen Mustern. Manche sehen aus wie ein Schachbrett, andere haben futuristisch anmutende Designs. Für die Personal Shopperin Stephanie Zarnic aus München ist das sogar einer der auffälligsten Trends in diesem Frühling.
Ein Beispiel dafür findet man etwa bei Basler: Dreiecke und Streifen in Weiß, Schwarz sowie Hellgrün und Gelb kreuzen sich auf dem Kleid. Der Schnitt ist klassisch gerade und erinnert an ein Etuikleid aus den 50er Jahren. Marc Cains luftiges Kleid hat figurbetonende senkrechte Streifen, die Taille zieren Längsstreifen. Hals und Dekolleté sind hochgeschlossen, die Schultern liegen offen.
Auch ausgefallene Drucke zieren die Kleider. Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts in Köln, berichtet von Modellen mit Kaffeetassen oder Lippenstiften. H&M hat zum Beispiel ein bodenlanges, unten durchsichtiges Kleid, das den Torbogeneingang eines tempelartigen Gebäudes zeigt. Worauf die Trägerinnen solcher Kleider achten sollten, ist nach Ansicht von Zarnic, dass sich nicht zu viele Muster vermischen. Das wirke sonst schnell überladen. Oben Blumenmuster und unten gesteift? „Ich bin der Meinung, das geht ab jetzt“, sagt hingegen Helbig. „Nicht nur die ganz Mutigen ziehen so was an“, sagt die Modeberaterin. „Das kann jeder tragen“.
Denn viele der so auffällig bedruckten Kleider haben zum Ausgleich eher dezente klassische Schnitte. In vielen Kollektionen findet man die leicht ausgestellten Etuikleider im Stil der 50er Jahre, die kurz über den Knien enden. Aufgepeppt werden einige dieser eher biederen Modelle durch ihr Material - hochwertige synthetische Stoffe mit leichtem Glanzeffekt sind ebenfalls im Trend. „Wir haben in diesem Frühling einen Materialmix wie aus dem Labor“, sagt Müller-Thomkins.
Spitze und Nudetöne: Wem auffällige Blumenmuster, Knallfarben und Schwarz-Weiß-Blöcke eine Spur zu viel ist, hat Alternativen. „Die Zeiten der pastellfarbenen Bonbonfarben und Sandtöne sind noch lange nicht vorbei“, sagt die Personal Shopperin Zarnic. Solche Modelle findet man daher noch im Handel: H&M hat ein Kleid, dessen beige- und rosafarbenes Blumenmuster an die Tapete in Omas Wohnzimmer erinnert. Minx hat ein luftiges Sommerkleid im beigen Nudeton aus Spitze und Basler ein rosafarbenes Kleid mit Blumenapplikationen.
„Wer ein bisschen zwischen Vamp und Mädchen steht, der kombiniert diese sehr verspielten Kleider mit derben Boots, die geschnürt werden oder Schnallen an der Seite haben“, erläutert Zarnic. „Und zu Spitze bilden die schwarzen Bikerjacken einen tollen Kontrast.“
Dunkelblaues im Büro: Was für den Clubbesuch oder den Stadtbummel passend ist, ist im Büro eher tabu: „Weder ein allzu krasser Stilmix, noch die reinen Pastelltöne Rosé, Türkis und Gelb in Kombination mit Spitze und Tüll machen sich im Job besonders gut“, sagt Einkaufsberaterin Helbig. Sie rät für den Berufsalltag zwar zu Kleidern mit verspielten Schnitten, aber diese sollten gedeckte Töne wie Dunkelblau und Bordeaux haben. Das dunkelblaue Sommerkleid von Heine mit Plissee ist ein Beispiel dafür, wie sich Business-Look und Sommerfeeling die Waage halten können. Ein brauner Ledergürtel tailliert es. Ein Spitzenkleid in Dunkelblau hat Marc O'Polo.
„Vorsichtig sollte man gerade bei offiziellen Anlässen mit der Wahl der Jacke oder dem Blazer sein“, sagt Personal Shopperin Zarnic. „Der Ausschnitt sollte immer mit dem des Kleides übereinstimmen oder ihn besser noch betonen.“ Da passe es gut, dass nun kragenlose Blazer im Kommen sind. „Die kann man etwa mit einem Kleid, das einen V-Ausschnitt hat, kombinieren“, sagt Zarnic. Für den U-Boot- oder Rundhals-Ausschnitt empfiehlt sie Strickjacken, die weicher fallen.