Blumige Verführung in der kalten Jahreszeit

Berlin (dpa/tmn) - Der Herbst duftet nach Laub und kühler Frische, der Winter nach Zimt, Bratapfel und Holz im Kamin. Denkste! Herbst und Winter werden in diesem Jahr nach Frühling mit Blumen und Früchten riechen.

Zumindest wenn der Duft aus dem Parfüm-Flakon kommt.

Der Herbst hält Einzug. Während die Blätter golden, die Kleidung kuschelig und die Zeiten gemütlicher werden, legen auch die Düfte ihre sommerliche Leichtigkeit ab und präsentieren sich von ihrer sinnlichen Seite. Doch bei den Parfüms finden im Regal immer mehr Mischungen Platz, die Jahreszeiten übergreifende Nuancen beinhalten.

„Bei den Damendüften setzt sich der Trend zu zeitloser Eleganz fort“, sagt Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin. So finde man auch unter den im Herbst lancierten Kompositionen oftmals frisch-florale Düfte mit pudrigen Facetten - sonst eher Töne des Frühjahrs.

Blumiges für graue Tage hat etwa Valentino kreiert. „Valentina“ (erst ab Oktober erhältlich) nennt sich der Duft aus Orangenblüten, weißen Albatrüffeln, Jasmin und Tuberose. Frühlingsblumen nutzt Estée Lauder für „Sensuous Nude“: Maiglöckchen werden um Jasmin und Akzente von Vanille, Amber und Honig ergänzt.

Winterlich sinnlich, aber zugleich erfrischend ist „Mexx Fresh“ aus Grüner Mandarine, Seidenblume und etwa Wasserlilie. „Eve by Jil Sander“ hat neben den sommerlichen Nuancen der Grapefruit-Blüte und pikanter Johannisbeere eine Herznote aus Wilder Rose, Arabischem Jasmin und Veilchen. Fruchtige Mandarine und der Duft von pinker Guave machen den Duft von Vera Wangs „Lovestruck“ aus (ab Oktober erhältlich).

Ein Versprechen von „weichen, sonnigen und leicht fruchtigen Dimensionen“ gibt Esprit für seinen Duft „Urban Nature For Women“. Der Duft mischt Nuancen von Veilchenblättern, Apfel und Johannisbeere. Auf eine Kopfnote von „sprühender Mandarine, Pfirsichblüten und geeister Himbeere“ setzt Calvin Kleins „Forbidden Euphoria“. „DKNY Golden Delicious„ wird mit einer Basisnote Sandelholz und Teakholz abgerundet. „Love, Chloé Eau Intense“ soll an den Duft von Gesichtspuder erinnern.

Daneben führen in diesem Herbst viele Parfümhersteller die Erfolgsgeschichten bewährter Klassiker mit Neuauflagen der Düfte fort. „Damit weckt man angenehme Erinnerungen und ein Gefühl von Vertrautheit“, erläutert Isabelle Vacheret vom Unternehmen Symrise, einem Anbieter von Duft- und Geschmackstoffen.

So lanciert das gleichnamige Modehaus den Duft „Chanel N°19 Poudré“, eine Neuauflage von „Chanel N°19“. Beide weisen eine Irisnote auf, die neue Variante wurde zusätzlich um Moschus-Anklänge bereichert. Lancôme peppt den etablierten Damenduft „Trésor“ auf: „Trésor Midnight Rose“ ist ein Duft aus Rose und Himbeere. Solche Kombinationen mit Rose liegen derzeit im Trend, sagt Vacheret. „In femininen Düften erleben moderne Rosennoten derzeit ein Comeback, da sie diese beliebte und bekannte Note auf moderne Art interpretieren.“

Auch die Männer können im Herbst Neues schnuppern: Ihre Düfte enthalten oft eine Zitrus-Note. „Herrendüfte warten derzeit mit klassisch maskulinen Strukturen auf“, erläutert Vacheret. Dafür interpretiere man nach Zitrone duftende Topnoten neu. Sie nennt als Beispiel: „Die Kombination aus Fougère, Zitrus und aromatischen Komponenten sorgt für Frische und Dynamik direkt nach dem Auftragen.“

Eine Kombination aus Zitrus mit Ingwer und Pfeffer, die um Leder, Rosmarin und Mahagoniholz ergänzt werden, umfasst etwa der Herrenduft „Home by David Beckham“. Auch der neue Duft von Sisley, „Eau d'Ikar“, hat eine Zitronennote, kombiniert mit Bergamotte und Pistazie. Sportlich-frisch durch Grapefruit und Bergamotte soll der neue Herrenduft „Davidoff Champion Energy“ wirken. „Urban Nature For Men“ von Esprit verbindet grüne Birne, Bergamotte und einen Hauch Pfeffer.