Bonner Rechtsanwalt muss nach Gewalt gegen Freundin ins Gefängnis
Bonn (dpa). Wegen Gewalt gegen eine Ex-Geliebte muss ein Bonner Rechtsanwalt ins Gefängnis. Das Bonner Schwurgericht verurteilte den 42-jährigen Juristen am Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft.
Die Staatsanwältin hatte zuvor viereinhalb Jahre Haft wegen versuchten Totschlags und Bedrohung gefordert.
Der Angeklagte hatte im Sommer 2010 nach einem Spiel der Fußballweltmeisterschaft seine ehemalige Geliebte abgepasst und nahe ihrer elterlichen Villa bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und ihr mehrere Faustschläge ins Gesicht versetzt. Die Nachricht, dass sie aus Bonn wegziehen wollte, hatte ihn offenbar aufgebracht. Ob er ihr auch mit dem Tod gedroht hatte, konnte das Gericht nicht mehr feststellen. Dennoch sei die Situation für das Opfer lebensgefährlich gewesen, hieß es in der Urteilsbegründung.
Ein Ehepaar hatte die Hilfeschreie gehört und war eingeschritten. Die 31-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch, zahlreiche Hämatome und ist bis heute traumatisiert. „Fünf Minuten haben mein Leben vollständig verändert“, sagte der Angeklagte in seinem Schlusswort, in dem er sich auch bei dem Opfer entschuldigte.