Aachen und Köln Brand vernichtet weitere Lagerhalle von Möbel-Discounter Poco
Ein Feuer zerstört eine Lagerhalle eines Möbel-Discounters in Aachen. Auch Nachbargebäude sind betroffen. Erst vor zehn Tagen hatte eine Halle des gleichen Händlers in Köln gebrannt. Medien berichten, dass die Firma erpresst wurde.
Aachen/Köln (dpa). Ein Großbrand hat am Montag in einem Gewerbegebiet in Aachen die Lagerhalle eines Möbel-Discounters und mehrere angrenzende Gebäude zerstört. Die Schadenshöhe geht laut Feuerwehr in die Millionen. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Zeitweise waren mehr als 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Eine Rauchsäule war weithin sichtbar. Die Feuerwehr sprach von dem größten Einsatz „der zurückliegenden Jahrzehnte“.
Die Brandursache war zunächst unbekannt. „Wir prüfen, ob ein strafrechtlich relevanter Hintergrund vorliegt“, sagte der Aachener Staatsanwalt Jost Schützeberg. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“ wollte er sich nicht zu Medienberichten äußern, nach denen es einen Zusammenhang mit dem Brand einer Lagerhalle des gleichen Händlers in Köln zehn Tage zuvor geben könnte.
Die Aachener Feuerwehr war am frühen Montagmorgen um 3.19 Uhr alarmiert worden. Die Einsatzkräfte konnten nicht verhindern, dass auch benachbarte Gebäude zerstört wurden. So gingen ein Fitnessstudio und ein Malerbetrieb ebenfalls in Flammen auf. Eine Fußballhalle wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die etwa 7000 Quadratmeter große Halle wurde von dem Möbel-Discounter Poco genutzt.
Erst am vorvergangenen Freitag (22. Mai) hatte ein Feuer in Köln eine rund 2000 Quadratmeter große Poco-Lagerhalle zerstört. „Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen“, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Nach Informationen der „Kölnischen Rundschau“ (Ausgabe 29. Mai) war nach diesem Feuer bei dem Unternehmen ein Brief eines Erpressers eingegangen, der Geld in Millionenhöhe forderte. Der Täter habe mit einem erneuten Feuer gedroht, wenn das Geld nicht gezahlt werde. Bei einer fingierten Geldübergabe am 26. Mai sei dann ein 51-Jähriger festgenommen worden. Der Mann habe jedoch bestritten, das Unternehmen erpresst zu haben. Er habe lediglich Pfandflaschen gesammelt.
Die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es Ermittlungen wegen der versuchten Erpressung eines in Köln tätigen Unternehmens gebe, nannte Poco jedoch ausdrücklich nicht. Nach der Festnahme des Mannes sei die Beweislage nicht ausreichend für einen Haftbefehl gewesen. Es werde aber weiter gegen ihn ermittelt. Oberstaatsanwalt Bremer machte keine Angaben darüber, ob es in diesem Fall Verbindungen zu den Bränden in Köln und Aachen gibt.
In Aachen war noch am Mittag das Feuer immer wieder aufgelodert. Rund zwölf Stunden nach Einsatzbeginn waren noch etwa 30 Feuerwehrleute im Einsatz. In der Nacht zu Dienstag sollte eine sogenannte Brandsicherungswache dafür sorgen, dass Glutnester nicht wieder aufflammen.