Briten wetten: Zweites Royal-Baby wird ein Mädchen
London (dpa) - Alice, Charlotte oder doch Arthur - wie könnte das zweite Kind von Kate (33) und Prinz William (32) heißen? Je näher die Geburt des nächsten britischen Royal Baby rückt, desto mehr kocht in England die Gerüchteküche.
Ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, wissen die Herzogin und der Herzog von Cambridge selbst noch nicht, wie der Kensington-Palast eifrig versichert. Als Geburtstermin hatte der Hof offiziell lediglich „April“ angegeben. Kate selbst ließ kürzlich fallen, dass es wohl in der zweiten Hälfte des Monats so weit sein wird. Fest steht hingegen, dass ihr zweites Kind, wie schon Brüderchen George, im privaten Lindo Wing des St. Mary's Hospital in London zur Welt kommen soll.
Name und Geschlecht - das sind geschätzte zwei bis drei Wochen vor der royalen Niederkunft die beiden Fragen, auf die Klatschreporter Antworten suchen. Ansonsten hatte die zurückhaltende Medienpolitik des Kensington-Palastes Erfolg. Es herrscht weitgehend Ruhe, auf keinen Fall soll es wieder so ein Chaos geben, wie im Jahr 2013, als bei der Geburt von George sämtliche Dämme gebrochen waren.
Einzige Ausnahme: der mediale Versuch, einen Streit zwischen Thronfolger Prinz Charles und der Oma mütterlicherseits, Carole Middleton, heraufzubeschwören. Kates Mutter soll sich auf dem Landsitz ihrer Tochter und des Schwiegersohnes, Anmer Hall in Norfolk, häuslich eingerichtet haben - Charles sei nicht „amused“, heißt es.
So berichten die Medien verstärkt über die Farben Hellblau und Rosa. Kate sei angeblich vergangene Woche beim Einkaufen von Mädchenkleidern gesehen worden. Die Boulevardzeitung „Daily Mail“ will außerdem gehört haben, dass ein Inneneinrichter kürzlich Wandfarben in Rosa und Lila an Anmer Hall geliefert hat. Bestätigen wollte das weder der Kensington-Palast noch der Inneneinrichter.
Sicher ist hingegen: Nach der Geburt geht es erst für einige Tage in das Apartment der Cambridges in den Kensington Palast, ehe die Familie aufs Land nach Norfolk weiterzieht. Prinz William hat in seinem Job als Hubschrauberpilot zwei Wochen Vaterschaftsurlaub beantragt. Zusätzliche Kindermädchen wollen er und seine Frau Kate nicht anheuern.
Wie auch vor der Geburt von George, der im Juli zwei Jahre alt wird, machen britische Wettbüros ein gutes Geschäft mit den Spekulationen: Es gibt nicht nur Wetten auf den Namen, das Geschlecht und den Geburtstag des Kindes. Auch Gewicht und Haarfarbe sind den Briten das eine oder andere Pfund an Wetteinsätzen wert. Außerdem setzen einige darauf, ob Kate oder William das Neugeborene auf dem Arm hat, wenn die junge Familie aus dem Krankenhaus schreitet. Und: Welches Kleid wird Kate dabei tragen?
„Bei der Geburt von George haben insgesamt 30 000 Leute eine Wette abgeschlossen und rund 500 000 Pfund (rund 682 000 Euro) eingesetzt“, sagt Rupert Adams vom Wettbüro William Hill, einem der größten britischen Buchmacher. „Die meisten Wetten wurden damals in den Tagen zwischen der Geburt und der Bekanntgabe des Namens abgeschlossen.“ Die Geburt wird der Palast per E-Mail, Twitter und Instagram bekanntgeben.
Wohl einen Tag später kommt wie zuvor schon bei Prinz George und anderen Königskindern die traditionelle Variante: Ein königliches Bulletin, angeschlagen an einer Staffelei vor dem Buckingham-Palast. Dass die Glocken der Westminster-Abtei zur Begrüßung des Neuankömmlings läuten werden, an offiziellen Gebäuden Fahnen gehisst und in Londons Green Park Geschütz-Salut geschossen wird, gilt ebenfalls als gegeben.
Was die Namen angeht, ist die Bezeichnung „Königliche Hoheit“ Pflicht. Dahinter kommt laut Protokoll ein „Prinz“ oder „Prinzessin“ und am Ende „von Cambridge“. Für das was dazwischen kommt, stehen hoch im Kurs bei den Buchmachern diesmal traditionelle Vornamen wie Alice und Charlotte, aber auch Elizabeth und Victoria, der Name zweier Königinnen. Sollte es doch ein Junge werden, wetten die meisten auf Arthur oder James. Natürlich wird auch spekuliert, ob das Kind nicht doch nach der verstorbenen Großmutter, Prinzessin Diana, benannt werden wird. Medien versuchen auch darin einen Streit zwischen William und seiner Großmutter Queen Elizabeth II. zu sehen.
„Für uns war es überraschend, dass der Name Alice so populär ist“, erzählt Rupert Adams. „Die Quoten stehen gerade bei zwei Pfund Gewinn für ein Pfund Einsatz. Dabei ist es kein besonders adeliger Name.“ Vor ein paar Tagen habe sogar jemand 500 Pfund (rund 680 Euro) darauf gesetzt - der durchschnittliche Einsatz liegt bei sechs Pfund. Die Einsätze mögen durch Kates Uni-Vergangenheit getrieben sein - als Studentin hatte sie sich in einer Arbeit mit der Geschichte von „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll beschäftigt. Das Buch wird in diesem Jahr 150 Jahre alt.