Tier macht Sachen Das Sommerloch und seine tierischen Stars

Dormagen · Sie heißen Sammy, Skippy oder Bruno und ihr Schicksal bewegt die ganze Nation - mitunter wochenlang. Sechs tierische Stars aus dem medialen Sommerloch:

Kaiman „Sammy“ sorgte tagelang für Aufregung, als er bei einem Spaziergang verschwand. Eine fieberhafte Suche begann - und die Medien hatten ihr Sommerloch-Thema

Foto: dpa/Stephan Jansen

SAMMY, der Kaiman: Vor 25 Jahren füllte die Jagd auf den ausgebüxten Brillenkaiman Sammy das berüchtigte Sommerloch. Am 10. Juli 1994 machte sein damaliger Besitzer mit ihm einen Ausflug an einen Baggersee bei Dormagen südlich von Düsseldorf. Sammy nutzte die Gelegenheit, riss sich von seiner Leine los und verschwand. Tagelang hielt seine Flucht Polizei, Feuerwehr und Medien in Atem. Am 15. Juli schließlich nahm Sammys Ausflug in die Freiheit ein glückliches Ende.

SKIPPY, das Känguru: Das exotische Beuteltier hüpft im Sommer 2015 kreuz und quer durchs Sauerland - bis es schließlich von einem Weidezaun am Diemelsee in Nordhessen gestoppt wird. Bei einer Züchterfamilie findet Skippy schließlich ein neues Zuhause.

BODO, der Ochse: Das Rindvieh aus dem Norden Thüringens will von seinesgleichen nichts wissen - und trottet 2012 lieber mit einer Herde Ziegen über die Weide. Gar nicht so ungewöhnlich, meinen Experten: Denn „Waise“ Bodo war mit der Flasche aufgezogen worden und zusammen mit Ziegen aufgewachsen.

YVONNE, die Kuh: Ihre Flucht vor dem Schlachter macht sie 2011 zum internationalen Medienstar. Das Rind türmt in den oberbayerischen Wald und widersetzt sich allen Fangversuchen monatelang. Erst nach einem Schuss aus dem Betäubungsgewehr kann Yvonne auf einen Tiergnadenhof gebracht werden.

PETRA, der Schwan: Was für ein schräger Vogel! Auf dem Aasee in Münster erregt eine schwarze Schwanenlady 2006 mit einer ganz besonderen Lovestory Aufsehen. Petras Auserwählter: ein Tretboot in Schwanengestalt, dem sie wochenlang nicht von der Seite weicht. Ein Happy End gibt's dann aber doch noch: In einer Pflegestation findet Petra schließlich einen Partner, der besser zu ihr passt.

BRUNO, der Bär: Zugewandert aus Tirol, stapft er 2006 durch die bayerischen Wälder - bis ihm sein Appetit auf Schafe zum Verhängnis wird. Um sie zu erbeuten, kommt er Siedlungen zu nahe - und wird zum Abschuss freigegeben. Tierschützer laufen Sturm, das Schicksal des Braunbären schafft es bis in die „New York Times“.

(dpa)