Buikas „En mi piel“ geht unter die Haut
Hamburg (dpa) - In der Latino-Welt ist sie längst ein Star, in Deutschland ist sie spätestens seit „Die Haut, in der ich wohne“, dem jüngsten Film von Pedro Almodóvar, ein musikalischer Begriff geworden: Buika.
Die Latin-Grammy-Gewinnerin gehört zu einer Linie von Sängerinnen, die jeden Stil singen kann und durch ihre rauchigen, an Flamenco erinnernde Stimme doch einzigartig bleibt.
Haut spielt anscheinend im Leben des Enfant terrible der spanischen Filmszene sowie im Werdegang der mallorquinischen Ausnahmemusikerin mit afrikanischen Wurzeln eine wichtige Rolle. In Almodóvars Film geht es um einen obsessiven Wissenschaftler, der die vollkommene Frau erschaffen will. In zwei Szenen des Thrillers trägt die unverwechselbare Stimme Buikas zum Gänsehautgefühl bei.
Auf dem Doppelalbum „En mi piel“ (In meiner Haut) zeigt nun Buika ihre Gefühlswelt ohne Kompromisse und mit der für sie typischen, schonungslosen Leidenschaft, die bereits in ihren früheren, in Spanien veröffentlichten sechs Alben aufgefallen ist.
Gleichzeitig zum Filmstart ihres Landsmannes Almodóvar hat Buika diese „Best of“-Sammlung herausgebracht, die ihre grenzübergreifende Klangwelt wie einen musikalischen Lebenslauf präsentiert. „Ein Künstler ist kein Mensch, der singt oder Bilder malt, sondern jemand, der sein Leben zur Kunst macht“, so Buikas Motto.
Zu den besten Beiträgen der Doppel-CD gehören sowohl „Mi niña Lola“ und weitere frühere Erfolge der Sängerin, die ihre Karriere in Mallorcas Bars und Clubs begann, als auch Duette mit legendären Künstlern der lateinamerikanischen Musikgeschichte wie Armando Manzanero und Bebo Valdés sowie „You Get Me“ mit Seal.
Buikas Best of „En mi piel“ bietet weitere erlesene Tropfen für Latin-Liebhaber: von der stillen Ballade „Por el amor de amar“ bis zu dem ausgelassenen Song „Se me hizo fácil“, einem Mix aus andalusischen Rhythmen und jazzigen Klängen, der ihre Liebe für Jazz und Folklore zusammenfügt.
Die Tochter von Einwanderer aus Äquatorialguinea kam auf der Mittelmeerinsel zur Welt und machte als junge Frau einen Abstecher in die USA, schulte sich an Double-Einsätzen für Tina Turner und die Supremes bis sie schließlich in Madrid landete und eigene Alben aufnahm. Ihr drittes Werk, „Niña de fuego“, brachte ihr 2009 eine Nominierung für die Latin Grammys. 2010 erhielt sie diese Auszeichnung für ihr Album „El último trago“ (Der letzte Schluck), eine Sammlung von Liebesliedern aus den 40er und 50er Jahren als Hommage an die großen Namen der Latin-Szene.