Bundesweite Razzia wegen salafistischer Hetzschriften

Stuttgart/Düsseldorf. Mit einer deutschlandweiten Razzia ist das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg gegen die illegale Verbreitung radikal-islamistischer Schriften vorgegangen.

Insgesamt durchsuchten die Ermittler am Mittwoch 21 Wohnungen und Geschäftsräume, teilte das LKA in Stuttgart mit. Der Schwerpunkt lag in Nordrhein-Westfalen, wo die Ermittler neun Objekte in Bonn, Dortmund, Köln und Wuppertal im Blick hatten. Sie stellten zahlreiche Computer, Geschäftsunterlagen und indizierte Schriften sicher.

Im Fokus des LKA stehen elf Verdächtige, die die Schrift „Missverständnisse über Menschenrechte im Islam“ per Internet oder als Buchhändler vertrieben haben sollen. Laut Kurzgutachten des LKA handelt es sich um eine salafistische Schrift, die vom „Islamic Propagation Office“ in Saudi Arabien herausgegeben wird. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft verbreitet sie Hass gegen Moslems, die in den Augen der Salafisten ihren Glauben nicht ernst genug nehmen. Sie gilt als jugendgefährdend und kann laut LKA zur Radikalisierung beitragen. dpa