Bunte soll Politiker beschattet haben

Hamburg. Die Zeitschrift "Bunte" hat offenbar über Monate hinweg das Privatleben Berliner Spitzenpolitiker ausspionieren lassen. Das berichtet das Magazin "Stern" in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Den Auftrag dazu erteilte die Zeitschrift einer Berliner Foto- und Recherchefirma namens CMK.

Unter anderem wurden SPD-Politiker Franz Müntefering und seine heutige Frau Michelle Schumann, Oskar Lafontaine (Linke) und der heutige CSU-Parteichef Horst Seehofer ausgespäht. Der "Stern"-Bericht beruft sich auf interne Unterlagen der CMK sowie auf Aussagen ehemaliger Mitarbeiter der Firma.

Die Methoden von CMK glichen dabei denen von Privatdetektiven. So sollten die Mitarbeiter ab Ende 2008 etwa Details über die Beziehung des damaligen SPD-Vorsitzenden Müntefering zu Michelle Schumann in Erfahrung bringen und heimlich Fotoaufnahmen von beiden machen. Sogar eine Observationswohnung soll angemietet worden sein. Der Bericht über Müntefering und seine neue Beziehung erschien samt der Bilder am 7. Mai 2009 in "Bunte". Auch nach einer möglichen Beziehung Lafontaines zu der Linken-Abgeordneten Sahra Wagenknecht wurde gesucht.

"Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel räumte diese Vorgänge grundsätzlich ein. "Über unlautere Methoden" sei aber nichts bekannt, so Riekel.