Busunfall: Auch Kinder unter Schwerverletzten
Düsseldorf (dpa) - Bei einem dramatischen Busunfall sind am Donnerstag in Düsseldorf acht Kinder und vier Erwachsene schwer verletzt worden. Fast alle etwa 30 Fahrgäste erlitten Verletzungen. Der Fahrer des Linienbusses hatte im morgendlichen Berufsverkehr die Kontrolle über das Fahrzeug verloren.
Auf einer Strecke von fast 100 Metern rammte der Bus acht geparkte Autos und krachte schließlich am Rheinufer gegen einen Baum. 19 Kinder im Alter zwischen drei und 15 Jahren sowie sechs Erwachsene, darunter der Busfahrer, wurden von Notärzten versorgt und meist in Krankenhäuser gebracht. Vor allem Brüche, Schnittverletzungen und Prellungen seien festgestellt worden, berichtete die Feuerwehr. Keiner schwebe in Lebensgefahr. Mehrere Unfallopfer seien am Nachmittag wieder aus den Krankenhäusern entlassen worden.
„Die haben alle verdammtes Glück gehabt“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die heftige Kollision riss den gelben Bus der Linie 729 an seiner rechten Seite völlig auf. Dabei wurde der 45-jährige Fahrer eingeklemmt. Die Feuerwehr schnitt ihn aus dem Wrack heraus. Vermutlich erlitt der Mann einen Schwächeanfall. Genauere Angaben machen Polizei und Feuerwehr zunächst nicht.
Der Bus fuhr im Düsseldorfer Norden an seiner Haltestelle in der Nähe der Theodor-Heuss-Brücke vorbei und streifte mit lautem Krach mehrere parkende Autos. „Vermutlich haben die Passagiere da gemerkt, dass dem Fahrer etwas passiert ist, und sich festgehalten“, vermutete ein Sprecher der Feuerwehr. Sonst hätte es bei einer Kollision dieser Wucht auch Tote geben können. Die Frontpartie des Busses wurde bei der Kollision mit dem Baum völlig eingedrückt. Front- und Seitenscheiben zersplitterten, die Scherben lagen im Bus herum.
Zahlreiche Eltern der Schulkinder eilten zur Unfallstelle. Für sie und zur Erstversorgung der Verletzten stellten Helfer beheizte Zelte auf und gaben heiße Getränke aus. Vorsorglich angeforderte Rettungshubschrauber mussten aber nicht eingesetzt werden.
Die Notfallpsychologin Sabine Dückers traf etwa eine Stunde nach dem Unfall mit zwei Mitarbeitern ein. Die meisten Verletzten hätten das Gefühl gehabt, gut und rasch versorgt zu sein, berichtete sie. „Sie haben das Blaulicht als Ankommen von Hilfe erlebt“, sagte die Leitende Notfallpsychologin der Stadt Düsseldorf.
Anschließend besuchte die Psychologin in fünf Düsseldorfer Krankenhäusern Verletzte in Ambulanzen und auf Stationen. „Ich habe angeboten, in den nächsten Tagen in Kontakt zu bleiben“, sagte sie und verwies auf mögliche seelische Belastungen durch den Unfall.