Klimaaktivisten CDU „C“ taucht am Tagebau Garzweiler auf - Greenpeace besetzt Bagger

Berlin · Vor den globalen Klimastreiks und wenige Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz haben rund 60 Aktivisten von Greenpeace im Braunkohletagebau Garzweiler gegen Verzögerungen beim Kohleausstieg protestiert.

 Ein Schaufelradbagger arbeitet sich im Tagebau Garzweiler durch das Erdreich.

Ein Schaufelradbagger arbeitet sich im Tagebau Garzweiler durch das Erdreich.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Auf einem Schaufelradbagger entrollten sie am Donnerstagmorgen nach eigenen Angaben ein 60 Quadratmeter großes Banner mit dem Aufruf "Klimakrise: Kohle abschalten!". Vor dem Bagger wurde ein weiteres Plakat mit der Aufschrift "Kohle muss im Boden bleiben!" installiert.

Die Umweltschützer warfen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor, er habe mehr als zehn Monate nach der Einigung auf den Kohlekompromiss keinen Fortschritt mit den Kohlekonzernen erreicht. "Wirtschaftsminister Altmaier liefert nicht beim Kohleausstieg", erklärte Greenpeace-Klimaexperte Bastian Neuwirth.

Im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes fehle das Kapitel zur Braunkohle bislang komplett, kritisierte Greenpeace. Zugleich versuchten Teile der Union, mit übertriebenen Abstandsregeln den Ausbau der Windenergie abzuwürgen. Dadurch würde die Bundesregierung ihr eigenes Ziel deutlich verfehlen, bis zum Jahr 2030 zwei Drittel des Stroms mit erneuerbaren Energien zu erzeugen. In der Folge wären auch die deutschen Klimaschutzziele nicht mehr zu erreichen.

Auch in Berlin protestierte die Organisation Robin Wood für den sofortigen Ausstieg aus der Kohleverbrennung. Nach Angaben der Umweltorganisation seilten sich Aktivisten am Donnerstagmorgen am Vattenfall-Kraftwerk in Moabit in Berlin ab und entrollten ein etwa 100 Quadratmeter großes Transparent mit der Aufschrift: "Steinkohle kann tödlich sein".

Damit solidarisierten sich die Umweltschützer auch mit den für dieses Wochenende angekündigten Anti-Kohle-Protesten im Lausitzer Braunkohlerevier.

hex/jpf

(AFP)