Charles Taylor: Der Kriegsherr
Charles Taylor gilt als einer der brutalsten Warlords Afrikas. Von 1997 bis 2003 war der heute 65-Jährige Präsident von Liberia. Als Rebellenführer, Kriegsherr und Staatschef hat Taylor nicht nur in seiner Heimat für unsägliches Leid gesorgt, er unterstützte auch die für ihre Grausamkeit bekannte Miliz „Revolutionäre Vereinigte Front“ in Sierra Leone.
Dafür wurde er im Mai 2012 von einem UN-Sondertribunal in Den Haag zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Berufungsverfahren wird am Donnerstag das letzte Urteil gesprochen.
Taylor wollte die Kontrolle über die Diamantenminen in Sierra Leone — um durch den Handel seinen eigenen Krieg zu finanzieren. In dem Prozess war auch Top-Model Naomi Campbell als Zeugin vernommen worden, weil sie 1997 Diamanten geschenkt bekam, die angeblich von Taylor stammten.
Taylor studierte in den USA. Ende 1989 marschierte er in Liberia ein und überzog das Land mit einer Blutorgie. 1997 wurde er Staatsoberhaupt — bis er selbst 2003 von Rebellen davongejagt wurde. Er ging nach Nigeria. 2003 stellten die UN einen Haftbefehl aus. Im März 2006 wurde er festgenommen. Er sitzt in Den Haag in Haft. Red