Comeback der knappen Höschen — Bademoden-Trends für den Mann

Köln (dpa/tmn) — Oh je, die knappe Badehose kommt wieder in Mode, werden sich viele Männer denken. Dabei sind engere und kürzere Hosen gar nicht so unvorteilhaft für bestimmte Figurtypen.

Es geht zwar nur um ein vergleichsweise kleines Stück Stoff. Aber die Bademode des Sommers mit ihren bunten, auffälligen Farben macht es Männern nicht gerade leicht, sich für eine passende Hose zu entscheiden. Nicht jeder ist ein Typ für orangefarbene Blumendrucke. Zu allem Ungemach erlebt auch noch die altbekannte Schwimmerhose in der ganz knappen Form ein Comeback.

Hintergrund des aktuellen Trends sind Parallelen zum Design der 50er Jahre. Das Jahrzehnt gelte „als eine modische und farbliche Inspirationsquelle der Saison“, heißt es im aktuellen Trendbericht des Deutschen Mode-Instituts (DMI) in Köln. Bunte, knallige Farben ziehen in die Männer-Bademode ein, etwa in Form von Blumendrucken, fotoähnlichen Mustern, aber auch als Streifen und Karos.

Insgesamt werde die Hose wieder knapper. „Lange waren die sogenannten Surfer-Shorts populär“, sagt André Bangert, Redakteur für Herrenmode bei der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“. Nun verschiebe sich das Ende des Hosenbeins nach oben. „Eine neue, besonders modische Form ist kürzer als eine Bermuda-Shorts. Sie endet deutlich über dem Knie und ist enger.“ Zu finden seien die zum Beispiel in den Kollektionen von Jockey, Calida, Adidas oder Olympia Beachfashion.

Auch die klassische Badehose in Slip-Form erlebt laut DMI-Geschäftsführer Gerd Müller-Thomkins ein Comeback. HOM hat diese etwa im Angebot. Gerade junge Männer mögen das. Sie wollen sportlich und modisch aussehen und ihren Körper in Szene setzen — zusätzlich suchten sie nach „funktionaler, alltagspraktischer Kleidung“, so der Experte. Und die Schwimmhose biete die maximale Bewegungsfreiheit.

Der Haupttrend sei aber Farbe - „in allen Varianten, vor allem aber Blau-, Orange- und Rottöne“. Die Motive müssten aber verfremdet oder abstrakt sein — kaum ein Mann würde wohl farbenfrohe Blüten auf seiner Hose spazieren tragen, sagt Bangert. So finden sich etwa abstrahierte Palmenbilder auf den Hosen.

Das klingt nach einem Modetrend, der für viele Männer schwer umzusetzen ist. Wenn Beruf oder Familie ab einem bestimmten Alter wenig Zeit für Sport lassen, verändert sich auch das Bild, das Mann am Strand oder im Schwimmbad abgibt. Deshalb sollten fern der Mode einige Ratschläge beherzigt werden: Der enge Slip als Badehose eignet sich für sehr sportliche Typen. „Je dicker der Bauch, desto größer muss auch die Hose sein“, sagt Bangert. Er rät allen, die nicht mit einem Adonis-Körper ausgestattet sind, eher zur Surfer-Shorts.

Führt der Sommerurlaub ans Mittelmeer, ist die Etikette nicht ganz so streng. „In Südeuropa war die Slip-Form nie richtig tot“, hat Herrenmode-Experte und Stilberater Bernhard Roetzel aus Karstädt in Brandenburg beobachtet. Er ist der Ansicht, die knappe Form habe „das rechte Maß“ - gerade für Ältere. Sie darf eng anliegen, aber nicht zu eng sitzen und betonen, was kaschiert gehört. Außerdem rät er Männern mit sehr dünnen Beinen — also mit wenig ausgeprägter Oberschenkelmuskulatur — zu einer möglichst eng anliegenden Badehose. Diese könne kurz, aber auch ein wenig länger sein.

Die mittellange Form sieht an athletischen Körpern am besten aus. Wichtig sei, dass sie am Po nicht zu eng sitzt, sagt Bangert. „Sie sollte auch am Strand wie eine kurze Alltagshose aussehen.“ Surfer-Shorts kommen allmählich aus der Mode. Zu stämmigen Typen passen sie dennoch nach wie vor am besten. „Und sehr große Männer können sie gut tragen“, sagt Roetzel.