Diskussion um Wirksamkeit Christian Drosten plädiert für Astrazeneca-Verwendung

Berlin · Der Virologe Christian Drosten hält den Corona-Impfstoff weiter für einen wichtigen Baustein. Warum das so ist, hat er nun erklärt.

Christian Drosten bei einer Pressekonferenz im März.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Der Virologe Christian Drosten hält den derzeit vieldiskutierten Corona-Impfstoff von Astrazeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe im Podcast „Coronavirus-Update“ vom Dienstag bei NDR-Info.

Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. Drosten sprach sich dafür aus, hierzulande unbedingt auch auf den nach seiner Einschätzung „sehr guten“ Astrazeneca-Impfstoff zu bauen.

„Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen“, bilanzierte der Virologe. „Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.“ Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.

Kürzlich war bekannt geworden, dass der Astrazeneca-Impfstoff bei einer zunächst in Südafrika entdeckten Variante wohl weniger vor milden und schweren Verläufen von Covid-19 schützt. In Südafrika ist eine geplante Impfaktion mit dem Impfstoff daher kurzfristig ausgesetzt worden.

Drosten hält für Deutschland allerdings vielmehr die Variante aus Großbritannien (B.1.1.7) für relevant, wie er erläuterte. Deren Anteil wachse hierzulande, ebenso wie in anderen Ländern. B.1.1.7 bedeute aber laut einer Studie keinen Nachteil für die Schutzwirkung des Astrazeneca-Impfstoffs.

(dpa)