Coronavirus kommt in Südamerika an Erster Fall in Brasilien
Rio de Janeiro · Bisher war Südamerika vom Coronavirus verschont geblieben. Statt aus China scheint sich das Virus aus Italien dort eingeschlichen zu haben.
In Brasilien ist am Dienstag der erste Coronavirus-Fall registriert worden. Es könnte sich dabei auch um den ersten Fall in Südamerika überhaupt handeln. In einer offiziellen Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß es, man untersuche zusammen mit den städtischen und bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden einen Fall in São Paulo.
Die Erkrankung soll nach einem Bericht des Portals „G1“ das Krankenhaus Albert Einstein festgestellt haben. Demnach habe ein 61 Jahre alter Mann, der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, die Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt. Er sei nun zu Hause isoliert.
Im Institut Adolfo Lutz, so etwas wie ein akkreditiertes Labor des Gesundheitsministeriums, wurde ein zweiter Test gemacht. Die Zeitung „Folha de São Paulo“ meldete später, das auch dieser positiv verlaufen sei. Laut dem Portal „BNews“ bestätigte dies auch der Gouverneur des Bundesstaats São Paulos, João Doria.
„Klar bereitet uns das Sorgen“, zitierte „G1“ den brasilianischen Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta. Die Millionen-Metropole São Paulo ist die größte Stadt des Landes. Der Ursprung des neuartigen Virus liegt in China. Inzwischen sind dort mehr als 77 000 Infektionen und rund 2600 Todesfälle erfasst. Aus rund 30 Ländern und Regionen außerhalb Festlandchinas sind mehr als 2200 Infektionen und mehr als 25 Todesfälle berichtet worden.
Auch in Europa breitet sich das Virus immer weiter aus, vor allem Norditalien ist stark betroffen. In Lateinamerika hingegen gab es bislang noch keinen bestätigten Fall. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung gibt es nicht. Die Symptome - darunter trockener Husten, Fieber und Atemnot - können aber mit Medikamenten abgemildert werden.