Covid-19 So helfen Supermärkte im Ausland Senioren beim Einkauf

Köln/Belfast/Salangen · Mit Sonderöffnungszeiten und Extra-Kassen helfen Supermärkte im Ausland Senioren beim Einkauf in den Zeiten des Coronavirus. In Deutschland zögern die Handelsketten noch.

Zwei Senioren gehen in einem Supermarkt einkaufen.

Foto: dpa/Sebastian Widmann

Extra-Kassen oder Sonderöffnungszeiten für Senioren: Einige Supermärkte etwa in Irland, Großbritannien, Norwegen und Belgien haben damit begonnen, die in der Coronavirus-Krise besonders gefährdeten Senioren beim Einkaufen zu unterstützen. Die deutschen Handelsketten zeigten sich allerdings bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur noch zögerlich.

Die Hilfen für die Senioren sind durchaus unterschiedlich. Die britische Supermarktkette Iceland bietet den über 65-Jährigen in Nordirland bereits ein Zeitfenster zwischen 8 und 9 Uhr an, in dem nur sie einkaufen dürfen. Das Angebot gilt in 27 Filialen.

Ähnlich ist das Bild in Norwegen: Ein Supermarkt-Inhaber in der Gemeinde Salangen war dort der Erste im Land, der Risikogruppen wie Älteren besondere Öffnungszeiten anbietet. Zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen ist sein frisch gewienerter Laden nur dieser Kundengruppe vorbehalten. Gemeindemitarbeiter stehen vor der Ladentür und achten darauf, dass kein anderer das Geschäft betritt.

In Nordirland werden die Älteren vom deutschen Discounter Lidl zwischen 9 und 11 Uhr bevorzugt behandelt, unter anderem an einer Schnellkasse. Auch den Schwächeren müsse es ermöglicht werden, ihre Lebensmittel und Vorräte einzukaufen, teilte Lidl mit.

Die belgische Supermarktkette Delhaize lässt seit Dienstag zwischen acht und neun Uhr morgens bevorzugt Menschen im Alter von über 65 Jahren einkaufen. Außerdem werde pro 15 Quadratmeter Ladenfläche nur ein Kunde hereingelassen, hat Delhaize angekündigt. Andere Kunden würden gebeten, erst nach neun Uhr ihre Einkäufe zu erledigen.

Auch die österreichischen Rewe-Töchter Billa und Merkur appellierten an ihre Kunden, den Markt zwischen 8 und 9 Uhr für Senioren frei zu halten, um ihnen ein entspannteres Einkaufen zu ermöglichen.

In Deutschland zeigten sich die Handelsketten bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur allerdings eher zögerlich, was Sonder-Einkaufszeiten für Ältere angeht. Bei Rewe in Deutschland gibt es dazu bislang keine Pläne. Und auch Lidl betonte: „Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine speziellen Öffnungszeiten für bestimmte Personengruppen geplant“. Ähnlich äußerten sich dm, Kaufland, Real und Aldi Nord.

Unter den Todesopfern der Pandemie sind besonders viele Senioren. Gerade sie sollen es daher vermeiden, sich in Menschenmengen aufzuhalten.

(dpa)