Der Frühling 2015 war viel zu trocken
Offenbach (dpa) - Viel zu trocken ist der Frühling in Deutschland in diesem Jahr ausgefallen. Nur Teile des Nordens und vor allem der Süden haben reichlich Regen abbekommen.
Besonders die Mitte litt unter anhaltender Trockenheit, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Bilanz der Monate März, April und Mai mitteilte.
Im Schnitt fielen demnach seit Anfang März 145 Liter Regen pro Quadratmeter - 22 Prozent weniger als sonst in dieser Zeit üblich. Das war bereits der sechste zu trockene Frühling in den vergangenen sieben Jahren.
In Südhessen, Rheinhessen und Unterfranken habe es örtlich weniger als 50 Liter pro Quadratmeter gegeben, nicht einmal ein Drittel des Normalwerts. In vielen Wäldern herrschte höchste Brandgefahr. Völlig anders in Teilen des Nordens und im Süden, wo reichlich Regen fiel. Am Alpenrand und im südlichen Schwarzwald kamen regional mehr als 530 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel, Sturm und Tornados verursachten am 5. und 13. Mai vor allem in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern große Schäden.
Zwar gab es im Wonnemonat Mai vielerorts Nachtfrost, tagsüber wenig frühlingshafte Temperaturen und auch weniger Sonnenschein als üblich, aber insgesamt war der Frühling 1,1 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990, die als Vergleichsperiode herangezogen werden. Bis weit in den Mai registrierten die Meterologen nachts Minustemperaturen, etwa am 22. in Bad Königshofen in Unterfranken, wo minus 1,5 Grad gemessen wurden.
Hochsommerliche Hitze herrschte am 12. Mai: An Rhein, Main und Neckar kletterten die Temperaturen tagsüber vereinzelt über die 30 Grad-Marke. Den höchsten Wert des Frühlings meldete an diesem Tag Ohlsbach südöstlich von Offenburg mit 31,3 Grad.