Der Frühling macht erstmal Pause
Offenbach (dpa) - Vorbei mit den milden Frühlingstagen in Deutschland. Das Wochenende fühlt sich eher wie Herbst an. Sonnenhoch „Ingo“ geht die Puste aus, und Tief „Ev“ naht aus Norden mit Regen und Sturm.
Auf den Bergen im Osten könnten sogar einige Zentimeter Schnee fallen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagt für das Wochenende Tageshöchstwerte von acht bis zwölf Grad voraus, vereinzelt seien auch 14 Grad drin. Nachts gebe es in den Höhenlagen der östlichen Mittelgebirge und an den Alpen leichten Frost. Im Flachland bleibe es aber frostfrei.
Dafür regnet es immer wieder. Überall dominieren Wolken, im Nordosten wird es stürmisch. „Sogar schwere Sturmböen sind möglich“, sagte DWD-Meteorologin Magdalena Bertelmann am Freitag. Höchstens am Samstag könne sich im Osten und Süden auch mal die Sonne zeigen. Der Sonntag werde überall trübe.
Die Natur wird vom ungemütlichen Wetter ausgebremst, aber Probleme gibt es vorerst nicht. In der Märzsonne hatten sich mancherorts besonders früh viele Blüten geöffnet. Im Raum Aachen seien einzelne blühende Rapspflanzen beobachtet worden, rund sechs Wochen früher als sonst, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux.
Weil es nachts dank der dichten Wolkendecke wärmer wird als in den vergangenen Tagen, bekommen die Kröten nun das Signal zum Aufbruch. Bisher war es nämlich zwar tagsüber warm, aber die kalten Nächte lockten die Tiere noch nicht nach draußen. Sie brauchen mindestens fünf Plusgrade. Außerdem war es zu trocken. Jetzt aber stimmen die Bedingungen: „Endlich wird es auch in der Nacht so warm, dass die Kröten aus ihren Winterverstecken herauskommen und loswandern“, sagte der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, Gerhard Eppler. Autofahrer sollten in der Dämmerung vom Gas gehen.
Die Bienenvölker werden in den nächsten Tagen wohl drinnenbleiben. Ihnen wird es draußen zu kalt und zu nass. In den sonnig-warmen Frühlingstagen haben sich die Völker schon weit entwickelt. „Vier Wochen früher als gewöhnlich hat die Brut begonnen“, sagte Ralph Büchler, Leiter des Bieneninstituts im hessischen Kirchhain. Die Bienen hätten bisher genug Pollen sammeln können, um ihre Larven zu füttern. „Die Völker sind ganz hervorragend versorgt.“ Eine Woche lang werde auch ohne Nachschub keine Not herrschen. Die Insekten seien Temperaturschwankungen gewöhnt: „Bienen überleben seit 50 Millionen Jahren und sind manchen Wetterunbilden gewachsen.“