Der Kardinal
Gerhard Ludwig Müller, früherer Regensburger Bischof und seit 2012 Präfekt der Glaubenskongregation in Rom, gilt als Hardliner unter den deutschen Bischöfen.
Grundlegende Reformen in der katholischen Kirche lehnt der 66-Jährige ab. So ist Müller strikt gegen Frauen im Priesteramt und gegen eine Lockerung des Zölibats. Als Präfekt bekräftigte er die Unauflösbarkeit der Ehe.
Nun wird Papst Franzikus Müller am 22. Februar zum Kardinal machen. Eigentlich ist das für den Chef der Glaubenskongregation eine Selbstverständlichkeit — doch Berichte, der theologische Ziehsohn von Papst Benedikt XVI. sei ein Franziskus-Gegner, hatten Zweifel geschürt.
Erzbischof Müller gilt als Freund des offenen Wortes und geht einer Konfrontation nicht aus dem Weg. So sieht er anders als viele seiner Kollegen etwa beim Thema sexueller Missbrauch durch Priester keine Verantwortung der Kirche.
Müller wurde am 31. Dezember 1947 in Mainz geboren und 1978 zum Priester geweiht. 1985 habilitierte er sich mit dem Thema „Gemeinschaft und Verehrung der Heiligen. Geschichtlich-systematische Grundlegung der Hagiologie“. Jahrelang lehrte er an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Dogmatik und ist dort bis heute Honorarprofessor. dpa