Umwelt Deutschland gibt rund 200 Millionen Euro für Waldschutz in Brasilien

Nach dem Machtwechsel im südamerikanischen Land plant das Entwicklungsministerium eine dreistellige Millionensumme zur Verfügung zu stellen. Das Geld soll für den Schutz des Regenwaldes verwendet werden.

Die Wälder in Brasilien sollen geschützt werden.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Deutschland will nach dem Amtsantritt von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva rund 200 Millionen Euro für den Schutz des Regenwaldes in Brasilien bereitstellen. Das Ziel der Initiative ist neben dem weltweiten Klimaschutz eine Verbesserung der Situation der indigenen Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet, wie das Entwicklungsministerium (BMZ) am Montag in Berlin erklärte.

Unter den Fördermitteln waren 31 Millionen Euro für einen neu geschaffenen „Fundo Floresta“ zum Waldschutz und für nachhaltige Waldnutzung. Mit 93 Millionen Euro sollen laut Ministerium Projekte zur Wiederaufforstung unterstützt werden. Zudem sollen 35 Millionen Euro, die unter Lulas rechtem Vorgänger Jair Bolsonaro eingefroren worden waren, zum Schutz vor Entwaldung etwa in indigenen Gebieten in den Fonds fließen. Indigene gelten, auch wegen ihrer ursprünglichen Lebensweise mit Subsistenzwirtschaft, als gute Hüter des Waldes.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) traf in Brasília am Sonntag die Ministerin für indigene Angelegenheiten, Sônia Guajajara, und am Montag Umweltministerin Marina Silva. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wurde in der Hauptstadt am Montagnachmittag (Ortszeit) unter anderem zu einem Treffen mit Lula erwartet. Dabei sollte es auch um neuen Schwung für das ins Stocken geratene Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur gehen.

Der Linkspolitiker Lula, der am 1. Januar zum dritten Mal als Präsident Brasiliens vereidigt wurde, galt in seinen früheren Amtszeiten (Anfang 2003 - Ende 2010) nicht als Grüner, hat nun aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken. Auch auf eine Einigung beim Freihandelsabkommen drängt er.

(dpa)