Die Promi-Geburtstage vom 03. Dezember 2011:Ozzy Osbourne

Berlin (dpa) - Für die einen ist er der menschgewordene Skandal, der Fledermäusen auf der Bühne den Kopf abbeißt. Für die anderen eine lebende Legende. Die einen verbinden dröhnenden Hardrock mit ihm, die anderen Leichenfledderei und eine verrückte Familie mit Hang zum Exhibitionismus.Der britische Rockmusiker Ozzy Osbourne ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber eines ist sicher: Normal ist er nicht.

Dem Tod schon mehrmals von der Schippe gesprungen, feiert der ehemalige Sänger der Metal-Band Black Sabbath heute seinen 63. Geburtstag. Viele hätten das nicht für möglich gehalten.

Denn als ordentlicher Rockstar dröhnte sich der Mann mit den langen, schwarzen Haaren und der Nickelbrille jahrelang mit Drogen und Alkohol zu. Zu seinem düsteren Image trugen seine dämonischen Botschaften und skandalösen Konzerte bei. Als exzentrischer Familienvater in der Reality-Show „The Osbournes“ brachte er schließlich auch dem Fernsehpublikum das Gruseln bei.

Osbournes Skandalleben zeichnete sich schon in seiner Jugend ab. Als Sohn eines Werkzeugschlossers wuchs er in den Nachkriegsjahren in Birmingham mit fünf Geschwistern auf. Seine Eltern schufteten in Schichtarbeit, „Ozzy“ sorgte schon früh für Probleme. Seine Lehre als Klempner brach er ab, später versuchte er sich als Mitarbeiter im Schlachthof, in einer Autofabrik und bei einem Bestatter. Als Jugendlicher saß er mehrere Wochen im Knast, weil er bei einem Einbruch ertappt wurde.

Osbournes musikalischer Durchbruch kam Ende der 60er Jahre, als sich aus der Band Polka Tulk nach und nach Black Sabbath entwickelte. Die „Beatles of Heavy Metal“ (so das Magazin „Rolling Stone“) machten die Horror-Musik dem breiten Publikum bekannt und ebneten Metal-Bands wie Metallica oder Iron Maiden den Weg. Das Credo: Laute Musik zum Fürchten.

Nach seinem Rausschmiss bei Black Sabbath Ende der 70er Jahre bastelte Osbourne an seiner Solokarriere („Blizzard Of Ozz“), begab sich in Entzugskliniken und trat später auch wieder mit seinen Ex-Kollegen auf. Zum „Fürchten“ waren aber nicht nur Black-Sabbath-Alben wie „Paranoid“ oder „Masters of Reality“. Manchem gerann auch bei Osbournes Konzerten das Blut in den Adern. Einmal biss der „Prince of Darkness“ einer Fledermaus den Kopf ab - worauf er gegen Tollwut behandelt werden musste. Berichte, wonach er Ziegen in die Luft sprengte und seine Katzen erschoss, trugen unter Fans eher zur Kultpflege als zum Grauen bei.

Vor dem frühen Eintritt in die Reihe der toten Hardrocker rettete Osbourne seine zweite Frau Sharon, die sich um seine Karriere kümmerte und sein Leben in die Hand nahm.
Diese Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack konnte die Welt von 2002 an hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht filmen ließen. Damit bescherten sie dem Sender MTV eine der erfolgreichsten Sendungen überhaupt und der Öffentlichkeit neuen Gesprächsstoff. Während die einen das „wahre, wirre Familienleben“ lobten, wandten sich andere kopfschüttelnd ab. Osbournes bemerkenswerte Auftritte als schwerhöriger, bierbäuchiger Familienvater trugen das ihre dazu bei.

Auf der Welle des Fernseherfolgs machte Osbourne auch wieder mit seiner Musik von sich reden. Balladen wie „Changes“ (zusammen mit Tochter Kelly) oder „Dreamer“ zeugen allerdings von einem ruhigeren Rocker. Ein beinahe tödlicher Unfall mit einem Quad-Bike im Jahr 2003 machte ihn vielleicht auch etwas nachdenklicher. Doch normal ist Ozzy immer noch nicht. So hätte ein Dialog in „The Osbournes“ passender nicht sein können: „Warum seid ihr nicht normal?“ klagte damals Mutter Sharon über ihre Kinder. Kelly antwortete: „Weil ihr nicht normal seid, Mama.“