Die Vier fürs „The Voice“-Finale
Die Casting-Show wollte vieles besser machen — und beugt sich doch dem Diktat der Industrie. Dennoch schalten Millionen ein.
Berlin. Es wird ein spannendes Finale: Allein von den Stimmen her könnte jeder der vier Teilnehmer am Freitag (Sat 1, 20.15 Uhr) „The Voice of Germany“ gewinnen. Doch am Ende entscheidet das Publikum und — im Sinne der Musikbranche — die Downloadzahl der Singles der Finalisten. „The Voice“ war mit dem Versprechen angetreten: Die etwas andere Casting-Show zu sein, bei der nur die Stimme zählt, die Teilnehmer mit Respekt behandelt werden und die Chance bekommen, von Coaches zu lernen.
Jetzt sind aus den Teams nur noch jeweils die letzten Hoffnungsträger übriggeblieben, und klar wird: Eine Casting-Show kann nur so anders sein, wie es die Gesetze der Musikindustrie erlauben. Jeder der Finalisten passt in eine Nische der in Zielgruppen denkenden Industrie. Die Website zur Sendung ist mit Werbung zugepflastert. Geschäft ist Geschäft!
Für den Sieger fängt der Kampf am Freitagabend aber erst an. Die Sieger aus anderen Shows sind in Deutschland schnell aus den Charts verschwunden. So oder so sind die vier Finalisten schon kleine Berühmtheiten. „The Voice“ lockte bei jedem Duchgang immer wieder vier bis fünf Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Egal wie es ausgeht: Die Kandidatensuche für eine zweite Staffel hat bereits begonnen. Red/dpa